Belantis Belantis bei Leipzig: Warum die Riesen-Schaukel komplett auseinander genommen wurde

Leipzig - „Du betrittst jetzt den Gästebereich“, heißt es auf einem Schild neben einer Bürotür im Belantis-Vergnügungspark bei Leipzig. Unter dem Schriftzug prangt ein großer grinsender Smiley. „Das ist für alle Mitarbeiter nochmal das Signal, dass Freundlichkeit bei uns groß geschrieben wird“, erklärt Belantis-Mitarbeiter Martin Kellner. Seit diesem Mittwoch sind freundliche Gesichter und helfende Hände im größten Freizeitpark Mitteldeutschlands wieder sehr gefragt, denn das Belantis ist in die neue Saison gestartet. „Natürlich wäre etwas besseres Wetter für die Eröffnung gut gewesen“, sagt Kellner. „Aber so ist nun einmal unser Geschäft.“
Schnellen Schrittes und mit einem Funkgerät in der Hand läuft Kellner, der sich im Hintergrund des Parkbetriebs unter anderem darum kümmert, dass die Technik nicht zur Spaßbremse wird, in Richtung eines der Wahrzeichen des vor 15 Jahren eröffneten Belantis. Nach wenigen hundert Metern steht er neben der großen Pyramide, die die Wildwasserbahn „Fluch des Pharao“ beherbergt.
Wie fast überall am ersten Tag der Saison herrscht hier noch kein großer Andrang. Das bestätigt auch der Blick auf die zahlreichen Bilder der Überwachungskameras, die im Führerstand der zu den Hauptattraktionen gehörenden Wildwasserbahn zusammenlaufen.
Auch die Winterpause wurde im Belantis genutzt
„Wer hier arbeitet, der muss viel Erfahrung und auch technisches Verständnis mitbringen“, erklärt Kellner. Erst wer alle anderen Attraktionen mal betreut hat, der rücke zum „Pharao“ auf, die mit Förderband und Aufzug deutlich mehr Sachverstand benötige als etwa kleinere Attraktionen für Kinder.
70 fest angestellte Mitarbeiter sind im Belantis beschäftigt. Die Bandbreite reicht von Verwaltung über Mechaniker bis hin zu Schauspielern, die die Besucher fast 200 Tage im Jahr mit ihren Shows begeistern. „Hinzu kommen 300 Saisonkräfte, die unser Team in vielen Fällen schon seit mehreren Jahren verstärken“, erklärt Pressesprecher André Hoffmann.
Der Winter werde vor allem genutzt, um die 60 Attraktionen instandzusetzen. Während sich der Tüv für die jährlichen Kontrollen für April angekündigt hat, liefen zuletzt Sonderprüfungen.
Belantis: Warum das riesige Pendel komplett auseinander genommen wurde
Zum Beispiel wurde „Belanitus Rache“, ein riesiges Pendel, in dem wagemutige Besucher Platz nehmen, komplett auseinandergebaut. „Es handelte sich um eine Tiefenprüfung, die alle zwölf Jahre stattfindet“, erklärt Martin Kellner.
Dabei wurde selbst schwer erreichbare Bolzen ausgebaut und auf Haarrisse hin durchleuchtet. „Sicherheit hat im Belantis absolute Priorität“, erklärt Kellner. Bereits an diesem Wochenende, soll die zum Saisonstart noch gesperrte Attraktion wieder laufen, wie das Belantis versprach.
Die ersten Besucher ließen sich vom gemächlichen Start in die neue Parksaison nicht stören. Jonas aus Wettin-Löbejün genoss etwa den Ausblick beim „Flug des Ikarus“ und Diana Tschakert kämpfte sich mit ihrer Tochter Nora die „Säule der Athene“ nach oben, um langsam wieder zum Boden zu gleiten. „Wir kommen aus Bad Saarow bei Berlin und verbringen ein paar Tage in Leipzig, da haben wir einen Abstecher in den Park mit eingeplant“, erzählt die Besucherin. „Das hat sich definitiv gelohnt.“
Das dürfte auch für die Ostertage gelten, denn das Belantis hat ein besonderes Programm geplant. Von Samstag bis Montag gibt es diverse Aktionen, darunter unter anderem ein Ostereier-Wettsammeln. Geöffnet ist der Freizeitpark von 10 bis 17 Uhr. Tickets gibt es ab 27,90 Euro. (mz)


