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Fachbeauftrager für Nachtkultur "Ich will kein Nachtwächter sein": Leipzig hat künftig einen Nacht-Experten

Leipzig bekommt einen Nacht-Experten. In dessen Aufgabenbereich sollen vor allem Anliegen der Club-und Musikszene in der sächsischen Großstadt fallen. Einsatz- und Arbeitsbeginn ist der 1. Oktober.

29.09.2021, 14:26
Nils Fischer soll sich künftig aufseiten der Stadtverwaltung um die Leipziger Clubszene kümmern - und dafür sorgen, dass traditionsreiche Orte trotz der Corona-Einschränkungen überleben.
Nils Fischer soll sich künftig aufseiten der Stadtverwaltung um die Leipziger Clubszene kümmern - und dafür sorgen, dass traditionsreiche Orte trotz der Corona-Einschränkungen überleben. Foto: dpa/ZB/Jan Woitas

Leipzig/dpa/DUR - Sachsens bevölkerungsreichste Stadt hat jetzt einen Experten für die Nacht: Nils Fischer (29) ist zum ersten Fachbeauftragen für Nachtkultur ernannt worden. Er soll sich für die Belange der Leipziger Club- und Musikszene einsetzen und arbeitet für die Stadtverwaltung, wie Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) bei Fischers Vorstellung am Mittwoch in einem Leipziger Traditionsclub sagte. Der neue Job beginnt im Oktober.

"Ich will kein Nachtwächter sein und mich nicht nur um Lärmbeschwerden kümmern", sagte der 29-Jährige. Als wichtige Themen sieht Fischer unter anderem die Öffnungsperspektiven der in der Corona-Pandemie stark gebeutelten Clubs. Er wolle auch für die Nachtszene Ansprechpartner sein und im wachsenden Leipzig dafür sorgen, dass die Clubs nicht durch Baumaßnahmen verdrängt würden.

Im Unterschied zu anderen Nachtbürgermeistern, die es etwa in Mannheim oder Osnabrück gibt, soll Fischer Teil einer Doppelspitze sein. Dazu gehört der neugegründete "Nacht-Rat" - ein Gremium, dem etwa Club-Verbände, aber auch zivilgesellschaftliche Initiativen gegen sexualisierte Gewalt und als beratendes Mitglied die Polizei angehören. Zurzeit arbeitet der «Nacht-Rat» ehrenamtlich, demnächst soll jedoch auch eine hauptamtliche Stelle geschaffen werden.

Fischer wurde 1991 in Braunschweig geboren. Er studierte in Halle und arbeitete zuletzt im Fachbereich Kultur der Stadt.