Leipzig: Leipzig: Polizei winkt nach Leichenfund mit Belohnung

Leipzig/MZ/asc. - Doch der Durchbruch blieb aus: „Wir haben bisher 30 Hinweise erhalten“, sagte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz, „aber keiner davon hat uns zu dem Tatverdächtigen geführt.“ Deshalb setzen die Behörden nun noch eins drauf: Für Tipps, die zur Festnahme von Hupel führen, loben sie 5 000 Euro Belohnung aus.

Hupel ist dringend tatverdächtig, Anfang November vorigen Jahres den gleichaltrigen Jonathan H. getötet zu haben. Dessen Torso, die Arme und ein Oberschenkelknochen waren von Spaziergängern am Elsterflutbecken, ein Kanal mitten in der Stadt, entdeckt worden.

Oberstaatsanwalt Schulz sagte, die Ergebnisse zahlreicher kriminaltechnischer Untersuchungen sprächen für Hupel als Täter. Er nannte keine Einzelheiten, betonte aber: „Wir haben keine konkreten Hinweise darauf, dass eine andere Person die Tat begangen hat oder daran beteiligt war.“ Hupel zählte nach den bisherigen Erkenntnissen der Fahnder zum Bekanntenkreis von Jonathan H. „Die beiden haben sich ab und zu getroffen“, sagte Schulz. Hupel sei aus Thüringen nach Leipzig gekommen, um eine Ausbildung zu beginnen. Seit Ende vorigen Jahres sei er aber verschwunden. „Wir können nicht ausschließen, dass er sich ins Ausland abgesetzt hat“, deshalb sei er auch dort zur Fahndung ausgeschrieben. Der Schwerpunkt der Suche nach dem 1,80 Meter großen, schlanken Brillenträger liege aber auf Deutschland. Zu einem möglichen Mordmotiv wollte Schulz sich nicht äußern.

Mit einer Belohnung waren Polizei und Staatsanwaltschaft in dem Fall schon einmal erfolgreich: Nach dem Fund der ersten Leichenteile hatten die Behörden 5 000 Euro für Hinweise zur Identifizierung ausgelobt - das Geld wurde schließlich ausbezahlt. Der Tod von Jonathan H. erregte auch in Sachsen-Anhalt Aufsehen: Von 2006 bis 2008 hatte er ein Gymnasium in Droyßig (Burgenlandkreis) besucht.

Hinweise an die Polizei in Leipzig: 0341/96 64 25 53, [email protected]