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Leipzig Leipzig: Gerettete Kunstwerke aus der Unikirche werden restauriert

31.03.2011, 11:34
Restaurierter Epitaph aus dem Jahr 1653 in der Kustodie der Universität Leipzig - Das barocke Gedächtnismal von Benedict Carpzov dem Jüngeren (1595-1666) ist einer von rund 25 Epitaphien aus der 1968 gesprengten Leipziger Universitätskirche. (FOTO: DPA)
Restaurierter Epitaph aus dem Jahr 1653 in der Kustodie der Universität Leipzig - Das barocke Gedächtnismal von Benedict Carpzov dem Jüngeren (1595-1666) ist einer von rund 25 Epitaphien aus der 1968 gesprengten Leipziger Universitätskirche. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Am Donnerstag präsentierte die Kustodie erstmals ein komplettrestauriertes Epitaph aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde zu Ehren desRechtsprofessors Benedict Carpzov (1595-1666) geschaffen. Carpzovgalt als einer der bedeutendsten Rechtswissenschaftler zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Restauriert wurde das zu einem Grabgehörende Denkmal von Anke Scharrahs aus Dresden.

Insgesamt kommen 25 dieser speziellen Kunstwerke an das Paulinumauf dem neugebauten Campus der Universität. Die Paulinerkirche warauf Befehl der SED-Führung zerstört worden. Das neue Paulinum - Aulaund Andachtsraum - soll daran erinnern. «Das ist ein richtigerSchatz, der für Leipzig wiederentdeckt wird», sagte der Kustos derUniversitätskunstsammlung, Rudolf Hiller von Gaertingen. «ImAugenblick gehen wir davon aus, dass wir im August 2012 mit derMontage der Steinepitaphien beginnen werden und die Klimaanlagehochfahren, dann kommen die hölzernen Epitaphien», sagte er.

Die Erinnerungsmale seien Zeugnisse der Universitätsgeschichte,«aber auch der Sprengung von 1968 und des Umgangs der DDR-Führung mitKirchenkunst, den man als feindlich bezeichnen kann», sagte Hillervon Gaertingen. Unterstützt wird deren Restaurierung von derDeutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie hat inzwischen privateSponsoren für 17 der Kunstwerke gefunden, sagte Brigitte Kempe vomOrtskuratorium Leipzig. Die Arbeiten am Epitaph für Carpzov etwawurden von der Zeit-Stiftung Hamburg gefördert.