Leipzig Leipzig: 400 Verstöße seit Einführung der Umweltzone

Leipzig/dpa. - «Diese Verstößesind sehr moderat», sagte Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal(Linke) der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Meist sei einfachversäumt worden, die Plakette ins Auto zu kleben, obwohl es«grün-tauglich» ist. Sie kommen ohne Geldbuße und Flensburg-Punktdavon.
Die Umweltzone war die letzte Option für Leipzig, EU-Auflagen zuerfüllen. Sie ist eine von 48 Maßnahmen im Luftreinhalteplan derKommune, mit dem sie ihre Umweltprobleme in den Griff bekommen will.Statt an den von der EU erlaubten 35 Tage werden in Leipzig diezulässigen Grenzwerte der Schadstoffbelastung der Luft bis dato anmehr als 100 Tagen im Jahr überschritten. Seit 1. März gehören 60Prozent des Stadtgebietes zur Umweltzone. Der Nutzen dieserbundesweit verbreiteten Zonen ist auch in der Wissenschaft umstritten.
Rosenthal rechnet nicht mit raschen Ergebnissen. «Ich erwarte,dass in etwa einem Jahr nachweislich eine Verbesserung der Situationeintritt.» Nach seiner Ansicht ist die Akzeptanz unter den Leipzigernaußerordentlich groß. Etwa 98 Prozent der Autos seien mit grünerPlakette ausgerüstet.
Das zeige sich auch bei den Ausnahmeanträgen. Die kämenhauptsächlich aus dem gewerblichen Bereich. Allerdings sei auch hiermit 1600 Anträgen die Zahl derer, die Härtefallregelungenbeanspruchen wollen eher niedrig. «Wir gehen davon aus, dass entwederFahrzeuge neu gekauft oder nachgerüstet wurden», sagte Rosenthal. 400Anträge seien noch offen, zehn Prozent wurden bisher abgelehnt. «Ichschließe aus, dass ein Unternehmen wegen der Umweltzone sein Gewerbeabmelden muss», sagte Rosenthal. Handwerkskammer und Industrie- undHandelskammer forderten die Kommune auf, den Antragsstau rasch undunbürokratisch aufzulösen.