Leipzig Leipzig: 40 neue Hinweise im Mordfall Michelle

Leipzig/MZ. - "Die Hinweise kommen aus ganz Deutschland",sagte Polizei-Sprecher Daniel Kapferer.
Er ließ jedoch offen, ob sich dadurch bereitseine heiße Spur ergeben hat: "Zum Inhalt undzur Wertigkeit der Hinweise sagen wir ausermittlungstaktischen Gründen nichts." Michellewar am 18. August von den Ferienspielen inihrer Schule nicht nach Hause zurückgekehrt. Die Leiche desMädchens wurde drei Tage später im Teich einesLeipziger Parks entdeckt.
In der ZDF-Sendung war auch das Phantombildeines Mannes gezeigt worden, der dringendals Zeuge gesucht wird. Er sei laut Polizeian dem Tag, als Michelle verschwand, in derNähe der Grundschule des Mädchens von mehrerenZeugen gesehen worden. Laut Beschreibung ister zwischen 40 und 50 Jahre alt, 1,80 bis1,90 Meter groß und kräftig. "Wir erhoffenuns von ihm weitere Hinweise dazu, wo sichMichelle aufgehalten hat und wer möglicherweisemit ihr unterwegs war", sagte der Sprecherder Staatsanwaltschaft Leipzig, Ricardo Schulz.
Vor der Veröffentlichung des Phantombildesam Dienstag war dieses laut Kapferer bereitsintern zur Fahndung genutzt worden. Es liegeseit September vor. Selbst wenn der Zeugekeine Angaben zum Geschehen machen könne,sei er für die Ermittlungsarbeit - etwa imSinne des Ausschlussprinzips - sehr wichtig,so der Polizeisprecher. Bislang hat er sichallerdings nicht gemeldet. Wann die Prüfungder nun eingegangenen Hinweise abgeschlossensein wird, könne noch nicht abgeschätzt werden.
In der Anmoderation des Fernsehbeitrags warauch die Rede von einem sexuellen Missbrauchdes Mädchens. Dies indes wollte Kapferer nichtkommentieren. "Wir sprechen weiterhin voneinem Gewaltverbrechen", betonte er. "AllesWeitere ist reine Spekulation und stammt nichtvon uns", ergänzte Ricardo Schulz. Man wollekein Täterwissen preisgeben. Zudem seien dieErmittlungen noch im Gange. "Nach wie vorist der Ort, an dem Michelle getötet wurde,unbekannt", so Schulz.