Leiche bei Leipzig Leiche bei Leipzig: Taucher bergen Toten aus Cospudener See

Leipzig/Markkleeberg/dpa - Der Hafen am Cospudener See liegt an diesem Frühlingsmontag im strahlenden Sonnenschein. Doch die Atmosphäre ist gespannt. Rot-weißes Flatterband unweit der Seeterrasse sperrt ein Areal ab. Schaulustige beobachten, was bei den Polizeiautos und auf dem Wasser tut.
Eine am Samstag von Sporttauchern im Cospudener See bei Leipzig gesichtete Leiche ist gefunden worden. Polizei- und Sporttaucher entdeckten den Toten am Montag in 45 Metern Tiefe, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Sporttaucher hatten den mit einem Taucheranzug bekleideten Mann zwar am Samstag im tiefen trüben Wasser gesehen und die Polizei alarmiert. Doch zunächst blieb die Suche erfolglos.
„Am Sonntag waren wir und der Tauchroboter sechs Stunden im Einsatz“, sagte Polizeitaucher André Apitz aus Thüringen, der zusammen mit weiteren Kollegen die Sachsen unterstützt hat. „Heute war der glückliche Zustand, dass sich die Sporttaucher bereiterklärt haben, zusammen mit uns ihre Route vom Samstag zu rekonstruieren“, erklärte der 40-Jährige. „Beim zweiten Tauchgang hatten wir schon Erfolg.“ Der Tote wurde geborgen und an die Rechtsmedizin und ein Bestattungsinstitut übergeben. „Damit ist unsere Arbeit als Taucher beendet.“
Die Identität ist noch nicht endgültig geklärt. Es könnte sich um einen Hobbytaucher aus Thüringen handeln, der seit Ostern vorigen Jahres vermisst wird. Der 42-Jährige war am Ostersonntag zum Tauchen in den See gegangen und nicht wiedergekommen. Seine am Ufer wartende Lebensgefährtin hatte schließlich die Polizei gerufen. Nach dem Vermissten wurde fünf Tage lang erfolglos gesucht.
Polizeisprecher Michael Hille betonte, es sei noch nicht sicher, dass es sich bei dem Toten um den vermissten Sporttaucher handelt. „Erst wenn wir zweifelsfrei wissen, dass er es ist, wird die Familie informiert. Wenn alles passt, ist das unser Vermisster und wir können einen Fall abschließen.“
Der Cospudener See ist ein Bergbau-Folgesee. Dort wo jetzt die Wasserfläche glitzert, wurde früher Braunkohle gefördert. Der See gehört zum Leipziger Neuseeenland. Das Gewässer ist mehr als 4 Quadratkilometer groß und bis zu 50 Meter tief.