Lebenstraum Lebenstraum: Wohnen in der Wassermühle

Audorf/dpa. - "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach..." Für Jutta Goergens ist das mehr als ein Volkslied, es ist ihr Lebenstraum. Sie ist seit 1997 Besitzerin einer historischen Wassermühle im kleinen Audorf in der Altmark. Völlig heruntergekommen hatte sie das Gebäude gekauft. Mittlerweile ist es zu einer idyllischen Wohnstätte für Menschen geworden, die Ruhe gesucht und dort auch gefunden haben.
Mehr als 750000 Euro hat Goergens bis heute investiert. Ihr Wunsch für die Zukunft: Der Einbau einer neuen Turbine, um mit der Wasserkraft des kleinen Flusses Jeetze Strom zu erzeugen.
"Es war Liebe auf den ersten Blick", beschreibt die Besitzerin aus dem niedersächsischen Gifhorn die Anfänge des Aufbaus. Für damals 102000 Mark (rund 50000 Euro) kaufte das Ehepaar Goergens vor sechs Jahren die Wassermühle und ein Hektar Land von der Treuhand. "Mein Mann war Maschinenbauingenieur und hat ein großes Interesse an alternativen Energien."
Die Mühlenliebhaber und viele Helfer begannen zuerst mit dem Aufräumen des Außengeländes. Von 1997 bis 1999 war die Mühle eine Baustelle. "Wir haben uns von oben nach unten gearbeitet", sagt Jutta Goergens. Insgesamt 85 Fenster wurden neu eingesetzt - allein die Zimmerleute waren fünf Monate mit den Holzarbeiten beschäftigt. Andere Arbeiten wurden von den Eigentümern selbst erledigt. Sechs Wohnungen gibt es inzwischen in dem mehr als 120 Jahre alten Gebäude. Sie bieten eine Mischung aus Altertum und Moderne.
Derzeit wird am Mühlenteil des Gebäudes gearbeitet. Die drei riesigen Mahlwerke, Zahnräder, Trichter und Behälter sollen demnächst von Halogenleuchten angestrahlt werden. Bis alles wieder läuft, rechnet Jutta Goergens noch mit zehn Jahren Arbeit. "Da muss ich manchmal schon überlegen, ob ich mir ein Kleid oder ein Brett kaufe. Sieger ist meistens das Brett."