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Lebensmittelskandal Lebensmittelskandal: Gammelware im Kaufregal

14.02.2008, 10:42
Viel Arbeit für die Kontrolleure: AlteKuhställe im Harzkreis wurden zur illegalenLagerhalle für Lebensmittel umfunktioniert.(MZ-Foto: Chris Wohlfeld)
Viel Arbeit für die Kontrolleure: AlteKuhställe im Harzkreis wurden zur illegalenLagerhalle für Lebensmittel umfunktioniert.(MZ-Foto: Chris Wohlfeld) Photo by: Chris Wohlfeld

Heudeber/MZ/kb/lö. - Im Harz sindmöglicherweise in größerem Ausmaß Lebensmittel-Etikettenmanipuliert worden. In einer illegalen Lagerhallein Heudeber seien 120 bis 150 Tonnen Obst-und Gemüsekonserven, Babynahrung, Getränkepulversowie Wurst und Fleisch gefunden worden, teiltendie Behörden am Donnerstag mit. Bei einem Teil davonwar die Haltbarkeit weit überschritten. DieHalle war am Mittwoch nach einem anonymenHinweis durchsucht worden (die MZ berichtete).

Der 62-jährige Inhaber des Lagers soll dreiFilialen der Billigkette "Koloss" in Aschersleben(Salzlandkreis), Halberstadt (Harz) und Schöppenstedt(Niedersachsen) beliefert haben, die lautPolizei ihm gehören. Bisher gebe es noch keineHinweise darauf, dass Ware auchin andere Verkaufsstellen gelangt sei,so Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck. Nahezusicher sei, dass Rotkohl-Konserven mit gefälschtenEtiketten im Handel waren, deren Haltbarkeitsdatumbereits 2002 abgelaufen war. In dem Lagerin Heudeber wurden auch 1998 abgelaufene polnischeSuppen gefunden. In welchen Mengen verdorbeneWare im Umlauf war, ist unklar. Bisher gibtes laut Staatsanwaltschaft noch keine Hinweiseauf gesundheitliche Folgen für Verbraucher.

In der Lagerhalle wurden zwei Maschinen sichergestellt,mit denen alte Etiketten abgeätzt und neueaufgebracht werden. "Solche Maschinen sindüblicherweise bei Produzenten, nicht aberbei Händlern im Einsatz", sagte der Oberstaatsanwalt.Laut Polizeiangaben wird auch gegen einen36-jährigen Mann ermittelt. Dabei soll essich nach MZ-Informationen um den Sohn des62-Jährigen handeln. Proben sichergestellterLebensmittel werden derzeit im Landesamt fürVerbraucherschutz untersucht. Mit Ergebnissenwird Anfang nächster Woche gerechnet.

Die Halle in Heudeber soll nach Behördeninformationengesperrt werden. "Das Lager war nicht angemeldet",sagte Wolfgang Siegel, Leiter der HalberstädterLebensmittelüberwachung.