Landwirtschaft: Landwirtschaft: Weinernte um Freyburg fast eingebracht

Freyburg/dpa. - Im Weinbaugebiet um Freyburg (Burgenlandkreis) ist die Traubenlese des Jahrgangs 2002 fast abgeschlossen. «Hier und da hängen noch ein paar Rotweinbestände, aber die Ernte ist zu 95 Prozent eingebracht», sagte eine Sprecherin des Weinbauverbandes Saale-Unstrut am Montag. Erwartet werden schätzungsweise 3,2 Millionen Liter Wein, das entspricht etwa der Vorjahresmenge.

Dass Mostgewicht bis 95 Grad Oechsle lasse auf gute Weinqualitäten des Jahrganges 2002 hoffen. Der durchschnittliche Oechsle-Grad betrage in diesem Jahr 79 bis 84. Die untere Grenze für die Herstellung von Qualitätswein liegt bei 60 Grad Oechsle.

Das in Oechsle-Grade gemessene Mostgewicht gibt den Zuckeranteil im Most der Trauben an. Damit lässt sich der potenzielle Alkoholgehalt eines Weines vor dem Keltern ermitteln.

Auf einer Gesamtfläche von 650 Hektar werden von 560 Winzern überwiegend trockene Weiß- und Rotweine angebaut. An den Kalksandsteinhängen wachsen 30 Sorten. Den Hauptanteil bringt die Weißweinsorte Müller-Thurgau. Außerdem gibt es die Weißweine Silvaner, Gutedel, Weißburgunder, Traminer, Kerner und Grauburgunder. Bei den Rotweinen werden unter anderem Lemberger und Dornfelder angebaut. Die Saale-Unstrut-Weine werden hauptsächlich in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Berlin verkauft.

Das Saale-Unstrut-Tals rund um Freyburg (Burgenlandkreis) im Süden Sachsen-Anhalts ist das kleinste deutsche Anbaugebiet von Qualitätswein und das nördlichste zusammenhängende Anbaugebiet von Qualitätsweinen in Europa.

Angefangen hatte die über 1000-jährige Tradition der Weinkultur an Saale und Unstrut mit einer Schenkung von Kaiser Otto III. an das Kloster Memleben. Im 12. Jahrhundert brachten dann fleißige Mönche den Weinbau in der von zahlreichen Burgen und Schlössern gekennzeichneten Region zu seiner Blüte.

In Deutschland gibt es 13 Weinanbaugebiete.