Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt: SPD-Chefin Budde kündigt Spitzenkandidatur an

Magdeburg/MZ - Mangels echter Konkurrenten in der SPD war absehbar, dass der Spitzenjob auf sie zulaufen würde. Am Mittwochabend beim Neujahrsempfang ihrer Partei hat SPD-Landeschefin Katrin Budde nun offen ihren Machtanspruch bekundet. „Ja, ich will die erste Ministerpräsidentin unseres schönen Landes werden. Ich bin bereit“, sagte Budde vor etwa 800 Gästen in Magdeburg.
Seit geraumer Zeit zeichnen sich die Spitzenkandidaturen der im Landtag vertretenen Parteien zur Wahl im Frühjahr 2016 ab. Wie 2011 werden wohl Reiner Haseloff (CDU), Wulf Gallert (Linke) und Claudia Dalbert (Grüne) ihre Parteien in den Wahlkampf führen. 2011 hatte Finanzminister Jens Bullerjahn, neben Budde die zweite Führungsfigur der Landes-SPD, die Sozialdemokraten angeführt. Er hat aber schon vor Monaten auf eine erneute Spitzenkandidatur verzichtet. Damit läuft die Spitzenkandidatur automatisch auf Budde zu.
Wie bei den anderen Parteien steht auch bei der SPD das entsprechende Votum der Parteigremien aus. Das gilt aber nur noch als Formsache. Es werde am 8. März „gemeinsam“ über die Kandidatur entschieden, so Budde. Sie ahnt aber schon das Ergebnis: „Wir wollen nach zehn Jahren endlich wieder eine sozialdemokratisch geführte Landesregierung. Mit mir an der Spitze“, so Budde.
Sie benannte auch politische Ansätze, die sich auch im Wahlprogramm wiederfinden dürften. Dazu gehörten die Forderungen nach einem sozialen Arbeitsmarkt, um nicht vermittelbaren Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben, eine Absenkung der Schulabbrecherquote und „mehr Ordnung am Arbeitsmarkt“. Dabei sei das Ziel, dass mehr Jobs im Land „tarifgebundene Normalarbeitsplätze“ werden. Das sei das beste Mittel gegen Abwanderung. Budde würdigte auch die Landesentwicklung nach der Wiedervereinigung als „grandiose Aufbauleistung“.