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Landtag Landtag: CDU-Mann sorgt für Eklat im Flughafen

Von Hendrik Kranert-Rydzy 29.11.2011, 20:29

MAgdeburg/MZ. - Für Uwe Harms endete die Dienstreise, bevor sie richtig begonnen hatte: Auf dem Berliner Flughafen Schönefeld lieferte sich der Vorsitzende des Landtags-Rechtsausschusses nach bisherigen Informationen eine heftige Auseinandersetzung mit einer Angestellten des Parlaments, in deren Verlauf der CDU-Mann erbost die Reise abbrach. Die Gruppe von fünf Parlamentariern - die rechtspolitischen Sprecher der Fraktionen und Harms als Delegationsleiter - wollten am Montag in die schwedische Hauptstadt Stockholm aufbrechen. Die Rechtspolitiker wollen sich über den schwedischen Strafvollzug informieren, geplant sind Treffen mit Politikern, Vollzugsexperten und Juristen.

Streit um Gastgeschenke

Nach MZ-Informationen soll Harms die Ausschusssekretärin vor dem Abflug aufgefordert haben, die Gastgeschenke aus ihrem Koffer zu holen und auf alle Reisenden zu verteilen. Die Sekretärin habe aber kurz vor Abflug ihren Koffer nicht mehr öffnen wollen, was Harms offenbar so erzürnte, dass er wutentbrannt den Flughafen verließ. Die übrigen Parlamentarier flogen dann ohne ihn.

Harms bestätigte am Dienstag auf MZ-Nachfrage, dass er die Reise abgebrochen habe. Zu den Gründen wollte er sich nicht äußern. "Ich glaube nicht, dass ich eine Personalangelegenheit öffentlich diskutieren sollte", sagte Harms. Im Übrigen sei die Reise durch seinen Entschluss, hier zu bleiben, nicht gefährdet worden. Seine Aufgaben als Delegationsleiter habe seine Stellvertreterin Eva von Angern (Linke) übernommen. Harms hat sich offenbar nach seiner Rückkehr aus Berlin bei Landtagspräsident Detlef Gürth (CDU) über die Mitarbeiterin beschwert. Die Landtagsverwaltung wollte sich am Dienstag weder dazu, noch zum Vorfall auf dem Flughafen äußern. "Wir können das weder bestätigen noch dementieren, wir müssen erst warten, bis die übrigen Ausschussmitglieder zurück sind", sagte Sprecherin Ursula Lüdkemeier.

Konflikt mit Böhmer

Harms hatte 2006 schon einmal für Schlagzeilen gesorgt, als er den damaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer (CDU) während einer Fraktionssitzung zum Rücktritt aufforderte. FOTO: LÜCKE