Wörlitzer Park Wörlitzer Park: Neuer Kiosk-Pächter ab 1. April

Wörlitz - Eines ahnt Maik Mahn schon jetzt: Wenn das Rasseln der Kettenbrücke herüber klingt, ist es wahrscheinlich an der Zeit, vorsorglich ein paar Tüten Eis griffbereit liegen zu haben. Das akustisch nicht zu verkennende Brückenbauwerk ist keine fünf Minuten vom Flora-Tempel entfernt. Und den kleinen Kiosk an dessen Nordflanke will Maik Mahn zum 1. April erstmals öffnen.
Den Pachtvertrag mit der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz hat er schon zu Jahresbeginn unterschrieben. Nach einem Vorstellungsgespräch stand bald fest, dass der Horstdorfer, den seine Lebensgefährtin Anne Kahn unterstützen wird, die Nachfolge von Familie Kaspar antreten kann. Inzwischen hat der Countdown begonnen. Wenn die Stiftung die Arbeiten an der Außenfassade abgeschlossen hat, will das Paar den Kiosk innen auf Vordermann bringen.
„Zum Start wollen wir aber auf Bambule verzichten. Wir möchten uns Zeit geben, uns richtig einzuarbeiten. Danach wird Gelegenheit für eine zünftige Eröffnung sein“, erzählt Maik Mahn, der es mit 32 Jahren an der Zeit fand, sein eigener Herr zu sein. Zuvor arbeitete er im Heidehotel Lubast als Küchenchef und zuletzt an der Seite von Stephan Ziegler im „Zieglers“ in Wörlitz. Dort lernte er auch seine Partnerin kennen, die im Service tätig war.
„Mein Opa hat damals geholfen, den Kiosk aufzubauen, den Kaspars immerhin 28 Jahre betrieben haben“, berichtet Anne Kahn. Gemeinsam mit Maik Mahn blickt die 30-Jährige zum einen mit Vorfreude aufs eigene Projekt: „Es ist schön, alles selbst planen und nach den eigenen Vorstellungen entwickeln zu können.“ Zum anderen bekennen beide, dass sie sich mit großem Respekt an die Arbeit machen.
Es ist nur ein scheinbarer Widerspruch, dass dazu gehört, auf Gewohntes zu verzichten. Sehr bewusst haben sich die jungen Gastronomen nämlich entschieden, die Stachelbeertorte mit Baiser-Haube nicht auf der Angebotspalette zu lassen.
„Diesen Kuchen kann man nicht nachahmen“, meint Maik Mahn. „Wir müssen uns mit eigenen Produkten einen Namen machen. Wir gehören zu einer Generation, die sehr direkt mitbekam, wie die Küche sich wandelte, welche neue Techniken dort Einzug hielten.“
Folglich müsse der Vegetarier, der einen schattigen Platz am Kiosk gefunden hat - knapp 50 Sitzgelegenheiten wird es geben -, nicht hungrig von dannen ziehen. „Und ein bisschen soll es kulinarisch auch wie bei Mutti sein“, verspricht der Horstdorfer. Neben den Snacks, die gleich von der Hand in den Mund wandern können, sind für den Mittagstisch regelmäßig wechselnde Gerichte geplant. Mit regionalem Touch und durchaus deftig.
Der Kiosk am Flora-Tempel ist ab dem 1. April von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag. Ausgenommen davon sind die Ferienzeit und Feiertage. Maik Mahn und Anne Kahn planen mit einer Saison bis 1. Dezember. (mz)