Vorhaben in Bad Schmiedeberg Vorhaben in Bad Schmiedeberg: Zentrum für Reitsport in Planung
Bad Schmiedeberg - Einstimmig beschlossen hat der Stadtrat von Bad Schmiedeberg bei seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan „Sondergebiet Reitsport Gleinermühle“. Dort, wo einst über Jahrzehnte eine Nerzfarm betrieben wurde, unweit von Söllichau, an der Grenze zum Bundesland Sachsen, soll ein Reitsportzentrum entstehen.
Erworben hat das Areal nach den Worten des Wittenberger Planers Rainer Dubiel ein Mann aus Eilenburg, der an seinem alten Standort keine Perspektiven sehe. Er wolle bei Söllichau unter anderem mit einer großen Reithalle samt Stallanlagen „durchstarten“, deren Baufeld einen halben Hektar messe.
Der Altbestand an Gebäuden soll laut Dubiel nachgenutzt und modernisiert werden. Vorgesehen seien auch Übernachtungsmöglichkeiten, etwa Ferienwohnungen, zudem Gebäude für Verwaltung, Personal und Wohnzwecke. Der Vorentwurf für den Bebauungsplan stammt bereits aus dem Jahr 2018, die Öffentlichkeit ist längst beteiligt worden.
Dubiel spricht von 25 Stellungnahmen zu dem Vorhaben. Änderungen und Ergänzungen sind eingearbeitet worden - sie beziehen sich im Wesentlichen auf „notwendige Maßnahmen des besonderen Artenschutzes und des naturschutzrechtlichen Ausgleichs“, wie es heißt. Das betreffe, so Dubiel, etwa einen „Eingriff in den Wald“ und Habitate der Zauneidechse.
Bevor die Stadträte dem Plan ihren Segen gaben, hatten sie freilich noch etliche Fragen. Insbesondere ging es darum, ob womöglich eine Zisterne gebaut werden müsse, weil ein Reitsportzentrum viel Wasser benötigt. Martin Baum, Fraktionschef der CDU, wollte das wissen.
Dubiel schloss zumindest aus, dass dies auf Kosten der Gemeinde geschehen werde. Gefragt wurde ebenfalls, wo die Pferde ihren Auslauf haben werden und was mit dem Mist geschehe. Die grüne Stadträtin Constanze Zepperitz kritisierte, dass, um Baufreiheit zu schaffen, ein Stück Wald gerodet worden sei. (mz)