Verkehr zwischen Coswig und Roßlau Verkehr zwischen Coswig und Roßlau: Frohe Botschaft Radweg

Coswig/Roßlau - Auch der jüngste Wirtschaftsstammtisch der „Interessengemeinschaft (IG) Industrie und Gewerbe Coswig (Anhalt)“ war wieder äußerst gut besucht. Kein einziger Platz in der Coswiger Gaststätte „Zur Goldenen Weintraube“ blieb am vergangenen Mittwoch leer. Dies nutzte der Landtagsabgeordnete Holger Hövelmann (SPD) sogleich, um Blumen zu verteilen.
„Respekt, was ihr hier auf die Beine stellt“, adressierte er die Mitglieder der Interessengemeinschaft, „das zeigt auch, dass die Menschen Interesse haben, an dem was hier passiert.“ Hövelmann war erneut als Gastredner geladen und hatte grundsätzlich gute Nachrichten im Gepäck.
„Die Planungen zum Bau des Radweges zwischen Klieken und Roßlau sollen im zweiten Halbjahr 2018 beginnen“, kündigte Hövelmann an. Die Situation an der B 187 sei im Moment lebensgefährlich und daher ein unhaltbarer Zustand. Der Bau dieses Verkehrsweges ist schon seit einigen Jahren ein wichtiges Thema für die beiden benachbarten Kommunen Coswig, zu dem der Ort Klieken gehört, und Roßlau.
„Viele Leute haben sich immer wieder intensiv für diesen Radweg eingesetzt“, so der Landespolitiker. „Dieser Weg fehlt einfach für die touristische Erschließung der Region und zur direkten Verbindung von Coswig und Roßlau“, statuierte er. Daher hatte er vor einigen Wochen diesbezüglich eine so genannte Kleine Anfrage über das etwa 1,4 Millionen Euro teure Projekt an die amtierende Landesregierung gestellt.
Diese wurde nun beantwortet. Darin heißt es: „Es besteht die Zielstellung, mit der Planung des straßenbegleitenden Radweges im Zuge der B 187 von Klieken (Knoten Bahnhof) bis Roßlau im 2. Halbjahr zu beginnen.“ Ein konkreter Termin zum Baubeginn der zirka 7.400 Meter langen Fahrbahn besteht daher noch nicht. „Zunächst müssen die Planungsschritte der Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung erfolgen“, heißt es in der Antwort der Landesregierung.
Hövelmann informierte des Weiteren darüber, dass es allein in dieser Legislaturperiode geplant sei, 66 Millionen Euro in die Radwege des Bindestrichlandes zu investieren. „Die Landesradwegeverkehrsplanung sieht vor, 317 Kilometer an landes- beziehungsweise bundesstraßenbegleitenden Radwegen zu bauen“, berichtete Hövelmann.
Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, denn bisher gibt es gerade Mal 1 100 Kilometer solcher Radwege in Sachsen-Anhalt. Demnach soll die Länge dieser Verkehrswege allein in dieser Legislaturperiode um knapp 30 Prozent erhöht werden.
Trotz dieser guten Nachrichten blieb auch Hövelmann leicht skeptisch. „Das wird kein Selbstläufer“, meinte er und forderte die verantwortlichen Kommunalpolitiker auf, dranzubleiben und regelmäßig nachzuhaken. „Wer am lautesten brüllt, der kriegt was“, so Hövelmann.
In der Rubrik „Neues aus dem Rathaus“ informierte Coswigs Bürgermeister Axel Clauß (parteilos) über Aktuelles aus dem Amt. Insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden der Stadt und der erneut angekurbelten Wirtschaftsförderung betonte er: „Unsere Stadt hat sich gut entwickelt in den letzten Wochen.“
Das wohl heißeste Thema im hiesigen Rathaus aber sind und bleiben die Finanzen. Die Vorberatungen zum anstehenden Haushalt, der vom Stadtrat dieser Tage bestätigt werden soll, seien gut verlaufen. Laut Beschlussvorlage ist das Defizit um 150.000 Euro gesenkt worden.
„Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Außerdem sagte Clauß, dass der neue Internetauftritt der Stadt, insbesondere die Facebook-Erscheinung, auf großes öffentliches Interesse stoße. Dabei seien vor allem kleine Videos, die veröffentlicht wurden, Gesprächsthema. (mz)