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Verfolgungsjagd durch zwei Bundesländer Verfolgungsjagd durch zwei Bundesländer: 23-Jähriger scheitert mit Fluchtversuch

15.08.2017, 04:00
Zwei Polizeiautos auf einer Verfolgungsjagd
Zwei Polizeiautos auf einer Verfolgungsjagd Jochen Tack

Köselitz - Der 23-Jährige hatte den falschen Fluchtweg gewählt! Er lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei durch zwei Bundesländer und wurde bei Köselitz gestellt. Dem Mann aus dem Kreis Gütersloh wird ein Tankbetrug am Sonntagmorgen an der Autobahnraststätte Buckautal-Süd an der A 2 vorgeworfen. Seine Flucht führte ihn über die A 2, A 10 und die A 9 bis in den Kreis Wittenberg. Der Fahrer des Ford Fiesta hatte gegen 6.30 Uhr an der Autobahnraststätte Buckautal-Süd 30 Liter Superbenzin getankt und war dann ohne zu bezahlen abgehauen.

Verfolgungsjagd im Wald

Ein Funkstreifenwagen der Autobahnpolizei Michendorf entdeckte das Fahrzeug wenig später an der Anschlussstelle Glindow auf der A 10 und nahm die Verfolgung auf. Der Autofahrer missachtete jedoch sämtliche Haltesignale der Polizei und gab Gas. Am Autobahndreieck Potsdam fuhr er auf die A 9 in Richtung Leipzig und raste mit bis zu 180 Kilometern in der Stunde davon. Dabei überholte er andere Fahrzeuge auch rechts.

Die Polizei blieb hartnäckig und folgte dem flüchtigen Pkw mit mehreren Funkstreifenwagen, während sie ihre Kollegen der Autobahnpolizei Dessau informierte. Nachdem die Verfolgung auf der A 9 bereits über 50 Kilometer andauerte, fuhr der Ford an der Anschlussstelle Köselitz von der Autobahn ab und bog auf die B 107 in Richtung Wiesenburg auf.

Von dieser fuhr er wenig später wieder ab und weiter in Richtung Buko und Düben, wo er schließlich über Feldwege und Wiesen in einem Waldgebiet verschwand. Der Fiesta fuhr auf einem Waldweg unter einem bei Unwetter umgestürzten Baum hindurch, so dass die Funkstreifenwagenbesatzung der Michendorfer Autobahnpolizei mit ihrem VW-T6-Bus ihm nicht folgen konnte. Allerdings gelang es dem Videowagen der Polizeidirektion West (Land Brandenburg) den Fiesta wenig später zwischen Buckow und Köselitz wiederzufinden und auch zu stoppen.

„Dabei stellte sich heraus, dass der 23-Jährige nicht nur den Tankbetrug begangen hatte, sondern das er gar keine Fahrerlaubnis besaß und auch den Pkw unbefugt benutzte. Er hatte sich den Autoschlüssel ohne Wissen der Besitzerin einfach genommen und eine Spritztour von Nordrhein-Westfalen nach Brandenburg und schließlich nach Sachsen-Anhalt unternommen“, so Polizeisprecher Axel Schugardt.

Notarzt kommt zum Einsatz

Der Tatverdächtige wurde aufgrund seines psychischen Zustandes durch einen Notarzt in ein Wittenberger Krankenhaus eingeliefert. Seitens der Autobahnpolizei Michendorf waren fünf Funkstreifenwagen und der Videowagen an dem Einsatz beteiligt. Hinzu kamen noch zwei Funkstreifenwagen des Polizeireviers Wittenberg. (mz/hü)