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Tag der offenen Töpferei Tag der offenen Töpferei: Werkstattbesuch im ganzen Landkreis

Von Corinna Nitz 09.03.2019, 09:45
Bei Petra Schütze in Gräfenhainichen können sich Besucher zum Tag der offenen Töpferei auch mal selbst ausprobieren.
Bei Petra Schütze in Gräfenhainichen können sich Besucher zum Tag der offenen Töpferei auch mal selbst ausprobieren. Topp

Wittenberg - Das Töpferhandwerk gehört zu den ältesten überhaupt und groß ist die Vielfalt bei keramischen Arbeitsweisen. Einen kleinen Überblick können sich Freunde des guten Tons an diesem Wochenende, dem 9. und 10. März, auch im Landkreis Wittenberg verschaffen - und dabei Neues entdecken.

Denn mag es auch ein altes Handwerk sein, so wird es von jenen, die es heute ausüben, immer wieder neu erfunden. Das betrifft freilich weniger die grundsätzliche Technik, umso mehr unter anderem Formen oder Dekore.

Dany Apitz etwa: Sie betreibt im Coswiger Ortsteil Pülzig ein Keramikstübchen, noch am Freitag hat sie Blumen gekauft, um zusätzlich fürs frühlingshafte Ambiente zu sorgen, was angesichts der nicht direkt prächtigen Wetteraussichten für dieses Wochenende umso schöner ist.

Das Motto am Tag der offenen Töpferei lautet „Schauen. Anfassen. Staunen“. Auch die Beteiligten im Kreis Wittenberg öffnen am 9. und 10. März zwischen 10 und 18 Uhr. Die Keramikwerkstatt Doster von Anja Engler befindet sich in der Breitenteichstraße 48 in Zahna. Das Keramikstübchen von Dany Apitz ist immer noch im Coswiger Ortsteil Pülzig (Weg nach Nudersdorf 25). Petra Schütze kann in der Straße des Friedens 1 in Gräfenhainichen besucht werden.  

Mehr Infos sind unter www.tag-der-offenen-toepferei.de online abrufbar.

Auch 2018 war Apitz am Tag der offenen Töpferei beteiligt, damals hatte sie ihre Keramik teilweise mit rosa Punkten verziert. Punkte gibt es immer noch, aber neu beim Dekor sind diesmal unter anderem Streifen und Anker, die Besucher dürfen also auf einen maritimen Touch gespannt sein.

Auf Überraschendes im Dekor setzen auch Anja und Jörg Engler in ihrer Keramikwerkstatt Doster in Zahna. Die zarten floralen Motive, für die sie bekannt sind, entstehen nach wie vor. Hinzugekommen sind Kraniche, ähnlich filigran, aber obendrein noch in einer besonderen keramischen Drucktechnik. Zu den Besonderheiten bei Englers zählt in der Regel die Vorführung von Rakubrand, allerdings setzt das gutes Wetter voraus.

Bei starkem Wind, wie er noch am Freitag über die Region gefegt ist, sind die Vorführungen zu gefährlich und auch Regen ist eher hinderlich. Doch auch ohne Rakubrand gibt es bei Englers vieles zu entdecken. Etwa zeigen sie, wie ein keramisches Objekt unter ihren Händen entsteht und weiterverarbeitet wird.

Tatsächlich selbst aktiv werden, das ist bei Petra Schütze in Gräfenhainichen möglich. Die Cranach-Preisträgerin erlaubt es Erwachsenen und Kindern, sich an der Scheibe (genau genommen sind es zwei verschiedene) auszuprobieren: „Ich verstehe den Wunsch, so etwas zu tun.“ Was bei diesen Experimenten entsteht, wird nicht zwangsläufig in einen Tonklumpen zurückverwandelt. Wie ihre Mitstreiterinnen, so kümmert sich auch Schütze um ein wenig Kulinarik. Noch am Freitag hat sie gebacken. Es kann also losgehen.

Am Tag der offenen Töpferei beteiligen sich Keramiker bundesweit, um ihr Werk und die verschiedenen Arbeitsweisen zu präsentieren. In Sachsen-Anhalt sind es 27 Werkstätten und Ateliers, drei davon quasi vor der Haustür im Landkreis Wittenberg. (mz)

Die Keramikwerkstatt Doster von Anja Engler in Zahna hat ihr Sortiment motivmäßig um diese filigranen Kraniche erweitert.
Die Keramikwerkstatt Doster von Anja Engler in Zahna hat ihr Sortiment motivmäßig um diese filigranen Kraniche erweitert.
Engler
Dany Apitz in Pülzig ist ebenfalls wieder mit von der Partie.
Dany Apitz in Pülzig ist ebenfalls wieder mit von der Partie.
Struck