Sperrung Turnhalle Prettin: Sperrung Turnhalle Prettin: Hallentüren bleiben verschlossen

Prettin - Die Turnhalle in Prettin kann nicht genutzt werden. Die Stadtverwaltung hat sie vor einigen Tagen gesperrt. Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos) informierte darüber am Mittwochabend im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats.

Wie lange das Gebäude nicht genutzt werden kann, ist noch unklar. Am kommenden Mittwoch erhofft sich die Stadtverwaltung genauere Erkenntnisse. Da soll die Turnhalle von einem Ingenieurbüro begutachtet werden.

Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden in der Halle war eine Fachfirma mit einer Kostenschätzung für Arbeiten an dem Dach beauftragt worden, erläuterte Klaus-Rüdiger Neubauer zu den Hintergründen. Dabei sei festgestellt worden, „dass sich sowohl die Dachpappe des Tonnengewölbes als auch des Seitengebäudes gelöst hat“. Es sei zu Faltenbildungen und Rissen gekommen. Dadurch konnte Feuchtigkeit in der Sportstätte in der Nachbarschaft zur Grundschule eindringen.

Bei der Auswertung von Bauunterlagen aus dem Jahre 1974 sei durch ein Ingenieurbüro festgestellt worden, dass inzwischen statische Mängel vorliegen. Durch das Aufbringen von zusätzlicher Dachpappe und Dämmung im Jahre 1998 seien die Lasten auf dem Dach höher als in den ursprünglich genehmigten Bauunterlagen, wurde ermittelt. Deshalb soll nun eine Nachberechnung der Statik erfolgen.

Mindestens bis zum Vorliegen der Ergebnisse könne die Turnhalle nicht genutzt werden, erklärte der Bürgermeister. Derzeit könne also noch nicht gesagt werden, welche Sperrmaßnahmen erforderlich sind.

Reiche es, wenn das Gebäude bei Schnee oder starkem Wind gesperrt werde oder dürfe es bis zur Sanierung des Daches nicht genutzt werden? Klaus-Rüdiger Neubauer stellte klar, dass er auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen werde, so dass keine Gefahren für die Nutzer der Sporthalle eintreten.

In dieser Situation ist es dringend erforderlich, nach Alternativen für den Sportunterricht der Grundschule Prettin zu suchen. Darüber waren sich die Ausschussmitglieder während der Beratung im Annaburger Rathaus einig. Inwieweit andere kommunale Objekte dafür nutzbar seien, solle kurzfristig geprüft werden.

Eine Folge könnte sein, dass die Mädchen und Jungen per Bus zum Sportunterricht in einen anderen Annaburger Ortsteil gefahren werden müssen. Neubauer verwies dabei auf das Beispiel Schweinitz, die dortige Grundschule musste das über Jahre praktizieren. Die Hoffnung von Verwaltung und Stadträten ist allerdings, dass es nicht so wie in Schweinitz wird.

Dort war die Turnhalle, ebenfalls ausgehend von statischen Mängeln, mehr als sieben Jahre gesperrt. Erst an diesem 3. Oktober konnte sie wiedereröffnet werden. (mz)