Sondergastspiel in Wörlitz Sondergastspiel in Wörlitz: "Der letzte Raucher" mit Johannes Hallervorden

Wörlitz - Dieter Hallervorden war 63, als ihm im September 1998 sein Sohn Johannes geboren wurde. Inzwischen ist dieser selbst als Schauspieler tätig, seinen ersten Bühnenauftritt absolvierte er 2012 am Berliner Schlosspark-Theater, das der Vater 2008 übernommen hatte. Noch bevor dort am 22. September Hallervordens Solo-Stück „Der letzte Raucher“ Premiere hat, ist der junge Künstler am 13. des Monats damit im historischen Gasthof „Zum Eichenkranz“ zu erleben.
Das Stück von Mark Kuntz (Bühnenfassung: Kai-Uwe Holsten) widmet sich den Leiden eines Rauchers, dessen Freunde und Bekannte das Laster schon aufgegeben haben und der nun auf einer Party vom Gastgeber zum Rauchen auf den Balkon geschickt und dorthin offenbar auch ausgesperrt wird. „Zum Glück hat er (fast) genügend Zigaretten und wahnwitzige Geschichten auf Lager, um die schweren Stunden zu überleben“ und dabei auch noch einiges über sich selbst zu erfahren, heißt es in einer Ankündigung dieses humorvollen Programms über die „Fallstricke des Rauchens“.
Dass Hallervorden Junior im „Eichenkranz“ und bei den Freunden des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs auftritt, hat weniger mit Zufall zu tun, umso mehr mit persönlichen Kontakten, die etwa der Vorsitzende der Freundesgesellschaft, Joachim Landgraf, mit Hallervorden Senior pflegt. Dieser ist bekanntlich gebürtiger Dessauer und seit einiger Zeit Ehrenbürger der Bauhausstadt.
Für das Sondergastspiel von und mit Johannes Hallervorden am 13. September um 19 Uhr im Wörlitzer „Eichenkranz“ sind Karten an der Theaterkasse im Rathauscenter Dessau, Telefon 0340/2511333, beim Besucherring des Anhaltischen Theaters, Telefon 0340/2511222, und in der Wörlitz-Information, Telefon 034905/31009, erhältlich. Der Preis beträgt 19 Euro, ermäßigt 17 Euro.
Dem Gartenreich fühlt er sich in besonderer Weise verbunden, da sein Großvater, der als Gartenarchitekt in Wörlitz tätig war, im November 1938 die dortige Synagoge vor der Zerstörung durch die Nazis bewahrt hat. Bei einem Besuch von Vater und Sohn Hallervorden im Juni sei man auch in der Synagoge gewesen. Schließlich habe man „spontan“ den Termin für das Gastspiel vereinbart.
Über den jungen Hallervorden sagt Landgraf, er ähnele seinem Vater, doch lege dieser Wert darauf, „dass Johannes Hallervorden auch als Johannes Hallervorden wahrgenommen wird“. Die Kontakte zum Senior indes reichen weit zurück und – jenseits „der persönlichen Ebene“ – auch ans Anhaltische Theater Dessau.
Über das Wesen des 1935 geborenen Kabarettisten, Schauspielers und Theaterleiters sagt Landgraf: „Er ist ein Profi erster Güte, der wirklich für die Kunst lebt und dem das Publikum unheimlich wichtig ist“. Von ihm stamme auch der Satz, Theater ohne Publikum sei wie Baden ohne Wasser.
Das Gastspiel von Johannes Hallervorden am 13. September im Saal des Wörlitzer „Eichenkranzes“ beginnt um 19 Uhr. Zehn Tage später findet ebenda das Abschlusskonzert des ersten „Eichenkranz Musikfestes“ statt, das die Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs in diesem Jahr aus der Taufe gehoben hat. Gestaltet wird der Nachmittag (Beginn ist um 15 Uhr) mit Jazz und einem Tribute-Programm für Django Reinhardt vom Dessauer Gerold Heitbaum Quartett.
Seit April wurden fünf Konzerte im Rahmen des Musikfestes geboten, die Nachfrage bezeichnet Landgraf als „insgesamt sehr eindrucksvoll“. Bis jetzt haben etwa 640 Besucher die Angebote genutzt. Eine Fortsetzung des Formats 2019 ist also nicht ausgeschlossen, allerdings werde darüber nachgedacht, „die Musik mit Literatur zu kombinieren“, sagt Landgraf.
(mz)