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Sommertheater in Wörlitz Sommertheater in Wörlitz: Shakespeare dominiert auf der Felseninsel Stein

Von Ilka Hillger 03.05.2019, 12:10
Miranda (Mirjana Milosavljevic) und Ferdinand (Andreas Hammer) treffen sich auf einer Insel, auf der magische Dinge geschehen.
Miranda (Mirjana Milosavljevic) und Ferdinand (Andreas Hammer) treffen sich auf einer Insel, auf der magische Dinge geschehen. Claudia Heysel

Wörlitz - Es wird wieder draußen gespielt. Mit dem Nahen des Sommers bereiten sich überall die Freilichtbühnen auf die Open-Air-Saison vor. Schauspiel, Oper, Musical, Konzerte - vor allem unterhaltsame Kost und Komödien erweisen sich seit langem als wahre Publikumsmagneten, wenn denn auch das Wetter mitspielt.

Eine ganz besonders schöne Freilichtbühne liegt ganz in der Nähe: das Amphitheater auf der Felseninsel Stein in Wörlitz. Vor allem nach der kompletten Restaurierung des malerischen Ortes dient das einer antiken Bühne nachempfundene Freilufttheater dem Anhaltischen Theater und freien Theatergruppen wieder als Aufführungsort.

Die Dessauer Bühne zeigt dort ab dem 21. Juni im zweiten Jahr William Shakespeares Schauspiel „Der Sturm“. Dieser Klassiker in der Regie von Tim Egloff hatte 2018 Premiere. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine einsame Insel jenseits der Zivilisation, die von Luftgeistern bewohnt und von schwarzer Magie erfüllt ist.

Hier strandete einst der Herzog von Mailand, Prospero, mit seiner Tochter Miranda. Sein Bruder Antonio hatte ihn auf dem offenen Meer ausgesetzt - in der Hoffnung auf ein Nimmerwiedersehen. Doch Prospero hat sich inzwischen mit Hilfe seiner Zauberkräfte die Insel zu eigen gemacht, die Hexe Sycorax besiegt, ihren Sohn Caliban zu seinem Diener gemacht und den Geist Ariel erlöst, der seither sein treuer Gefährte ist.

Prosperos magisches Reich

Als nun der König von Neapel mit seinem Gefolge und Prosperos Bruder an Bord an der Insel vorbeikommt, lässt Prospero einen schrecklichen Sturm heraufziehen. Das Schiff kentert und die Insassen werden getrennt voneinander zur Insel getrieben. Ferdinand, der Sohn des Königs, schlägt sich allein durch das Dickicht und trifft auf Miranda, die außer ihrem Vater noch keinen Mann gesehen hat.

Natürlich verlieben sich die beiden sofort ineinander. Währenddessen treibt Ariel sein tollkühnes Spiel mit der übrigen Schiffsbesatzung, bis sie am Ende alle wieder vor Prospero zusammentreffen.

Theater mit Menü

In Shakespeares letztem Werk treffen Zivilisation und Wildnis, Kunst und Natur aufeinander, dieses Meisterwerk ist also wie geschaffen für die Naturkulisse der Insel Stein. Außerdem, so informiert die Dessauer Bühne, gibt es die Gelegenheit, in der magischen Atmosphäre der Inselgrotten ein Vier-Gänge-Menü, angerichtet vom Ringhotel „Zum Stein“, in einem besonderen Arrangement zu genießen. Dies ist an vier der insgesamt fünf Vorstellungstermine bis Ende Juni möglich.

Gleichfalls mit einem Menü verbunden sind Theaterabende auf der Felseninsel, die das Ringhotel gemeinsam mit dem Dinnertheater „Komödie Leipzig“ anbietet. Ab 12. Juli sind zunächst vier Vorstellungen der Produktion „Ein Sommernachtstraum“ vorgesehen. Es geht also mit einem Klassiker von William Shakespeare an diesem Ort weiter.

Die schöne Hermia soll heiraten. Diese liebt jedoch Lysander, der ihre Liebe heiß erwidert. Lysander wird wiederum von Helena begehrt. Um der Bestrafung des Herzogs zu entgehen, flieht Hermia mit Lysander. Helena und der verschmähte Demetrius folgen. Durch die Zaubereien des Elfenkönigs und seines Kobolds Puck geraten die Gefühle aller durcheinander und es entstehen die wohlbekannten Irrungen, zu denen eine theaterspielende Handwerkerschar noch ihren ganz eigenen Beitrag leistet.

Das Shakespeare-Triple in Wörlitz komplettiert in diesem Sommer schließlich „Romeo und Juli“, die berühmteste Liebesgeschichte des britischen Autors. Das Aufblühen der Liebe zwischen den jungen Leuten in Verona und deren tragisches Ende kann das Publikum ab 31. Juli an neun Abenden erleben. Auch diese Inszenierung stammt von der „Komödie Leipzig“, die dann mit dem Ende der Open-Air-Saison ihre Stücke wieder im Gasthaus „Eichenkranz“ zeigt.

Wem hingegen der Sinn nach einem ganz großen Spektakel auf der Insel Stein steht, der sollte sich den 16. und 17. August vormerken. Nachgeholt wird an diesen beiden Tagen der ausgefallene Vulkanausbruch des vergangenen Jahres. Der konnte angesichts der Trockenheit des damaligen Sommers nicht stattfinden.

Die Veranstalter hoffen natürlich, dass das pyrotechnische Spektakel diesmal zu erleben ist. Ansehen kann man sich dieses während einer sommerlich-kulinarischen Gondelfahrt innerhalb des Gartenreichsommer-Programms (Karten des Vorjahres sind dafür gültig) oder einfach von den Wegen und Wiesen rund um die Felseninsel.

Karten für „Der Sturm“ an allen Vorverkaufsstellen des Anhaltischen Theaters, unter www.anhaltisches-theater.de und an der Abendkasse. Karten für „Sommernachtstraum“ und „Romeo und Julia“ buchbar über www.hotel-zum-stein.de (mz)