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Silvesterlauf Oranienbaum Silvesterlauf Oranienbaum: Cierpinski ist nicht zu stoppen

Von Ulf Rostalsky 09.01.2017, 19:27
Und ab geht die Post! Bei der 37. Auflage des Oranienbaumer Silvesterlaufs waren am Sonntag 239 Teilnehmer am Start.
Und ab geht die Post! Bei der 37. Auflage des Oranienbaumer Silvesterlaufs waren am Sonntag 239 Teilnehmer am Start. Thomas Klitzsch

Oranienbaum - Ein Cierpinski hat das Sieger-Gen in sich. Jonathan, Neffe des Marathon-Doppelolympiasiegers Waldemar Cierpinski, lieferte bei der 37. Auflage des Oranienbaumer Silvesterlaufs den Beweis. Der 20-Jährige von der SG Spergau spulte die zehn Kilometer in 35:40 Minuten ab und kam als Erster ins Ziel am Waldhaus.

Angesichts der Streckenverhältnisse bot Cierpinski eine ganz solide Leistung. „Sehr ordentlich bei den Bedingungen“, konstatierte Sprecher Wolfgang Grahl bereits nach den ersten 2,5 Kilometern. Schnee und Eis hatten die Hoffnung auf neue Rekorde schnell zunichte gemacht. Siegerin bei den Frauen wurde Maria Heinrich aus Teutschenthal (39:15 min). Die Leistung der 26-Jährigen hatte es in sich. Nur vier Männer waren in Oranienbaum schneller als sie.

Insgesamt 239 Aktive waren am Sonntag bei der 37. Auflage des Oranienbaumer Silvesterlaufs am Start. 148 hatten für die zehn Kilometer gemeldet, 91 Sportler liefen 2,5 Kilometer.

Schnellster Mann über zehn Kilometer war Jonathan Cierpinski (Spergau). Er verwies Philipp Heinz (Teutschenthal) und Denis Heydorn (LC Radis) auf die Plätze. Bei den Frauen setzte sich Maria Heinrich (Teutschenthal) vor Johanna Petzold (LC Radis) und Anne Handrich (Zerbst) durch. Über 2,5 Kilometer war Max Oberländer vor Theo Schmidt (beide Pretzsch) im Ziel. Schnellste weibliche Starterin war Mira Isabo Kübsch (Jessen). Sie verwies Charlotte Nicolae (LC Radis) auf Rang zwei. (mz/ur)

Den 37. Silvesterlauf nahmen 239 Aktive in Angriff. Das waren weniger als die 261 im Vorfeld gemeldeten Starter. „Das Wetter spielt schon eine Rolle“, stellte Otto Klempert vom Organisationsteam fest. Der Silvesterlauf ist ein Magnet in der Läuferszene. Er zieht selbst Geburtstagskinder wie Manfred Schubert an. Vom Dessauer Dietrichshain kam er wie so oft nach Oranienbaum. Dass er einen runden Ehrentag feierte, störte ihn nicht.

Mit stolzen 80 Jahren war er der Älteste auf der Strecke. „Bei besserem Wetter wäre ich das Stückchen von Dessau hierher mit dem Rad gekommen“, schiebt der Sportler nach. Schubert rannte am Waldhaus sein Tempo. Laufen, meint der rüstige Rentner, muss vor allem Spaß machen. Zehn Kilometer wollte das Geburtstagskind abspulen. Nach drei Runden und 7,5 Kilometern machte er Schluss. „Ich muss mir nichts beweisen.“

Laufenthusiasten wie Jonathan Cierpinski oder Maria Heinrich sahen das offensichtlich ganz anders. Sie legten vom Start weg ein hohes Tempo vor und hielten die Verfolger auf Distanz. Zweiter bei den Männern wurde der Teutschenthaler Philipp Heinz. Er hatte auf Cierpinski 1:18 Minuten Rückstand. Noch dominanter war Maria Heinrich. Sie war fast sechs Minuten eher als die Zweitplatzierte Johanna Petzold vom LC Dübener Heide Radis im Ziel.

Für Kathleen Bürkner und Claudia Dietrich aus der Gemeinde Muldestausee waren solche Zeiten kein Thema. Beide laufen aus Spaß und nicht wegen irgendwelcher Rekorde. „Wir wollen zehn Kilometer angehen und durchhalten“, erklären sie. Nach gut einer Stunde hatten sie das Ziel erreicht. Zufrieden mit sich und der Welt - auch wenn es nicht für Pokale reichte. Sport wird in den Familien Bürkner und Dietrich großgeschrieben.

Die Töchter Colien (10) und Nele (11) waren in Oranienbaum ebenfalls am Start. „Auf keinen Fall zehn Kilometer“, erklärten die Mädchen vor dem Lauf selbstbewusst. Wie 91 andere Teilnehmer hatten sie die 2,5 Kilometer im Blick. Die Kurzdistanz forderte sie merklich. Colien war nach 15:02 Minuten im Ziel, Nele brauchte 49 Sekunden mehr. Gut möglich, dass sie nächstes Jahr in Oranienbaum wieder an den Start gehen werden.

Das hat auch Geburtstagskind Schubert im Sinn. Zur 38. Auflage des Silvesterlaufes wäre er immerhin 81 Jahre. „Wenn ich fit bleibe, bin ich dabei“, blickt der Dessauer voraus. Fest vorgemerkt hat er sich außerdem die Teilnahme am Citylauf in seiner Heimatstadt. (mz)