Seniorenwohnpark in Coswig Seniorenwohnpark in Coswig: Lebensabend nach Wunsch

Coswig - Das Festzelt im Seniorenwohnpark von Coswig quillt an diesem Tag nahezu über im Blumenschmuck. Ehrengäste, lokale Prominenz, aber auch Mitarbeiter und Heimbewohner wollen dabei sein, wenn an diesem Tag das „20-Jährige“ einer Einrichtung gefeiert wird – eine Einrichtung, die getrost als ein Aushängeschild der Stadt bezeichnet werden darf.
Schon 15 Minuten vor dem Festakt sind alle Plätze dicht besetzt. Dezente Harfenklänge bilden die passende Einstimmung. Als vor 20 Jahren am „Grünen Rand“ von Coswig der Grundstein gelegt wurde, war dies zugleich der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Pflegedienstleiterin Gudrun Halfpap, die von Anfang an dabei ist, zählt inzwischen schon fast zum Inventar. Gleiches gilt für die Gastronomieleiterin Jeannette Jürges. „Mit der Qualität des Essens steht und fällt die Stimmung der Bewohner. Da diese meist gut gelaunt sind, muss ich annehmen es schmeckt allen“, schlussfolgert sie schmunzelnd. „Altersgerechte Nahrung kochen, Speisepläne nach gesundheitlichen und diätetischen Erfordernissen erstellen, aber auch auf individuelle Wünsche eingehen – dafür steht unser Küchenteam. Wir verstehen unsere Leistungen als Dienst am Kunden“, lautet nicht ohne gewissen Berufsstolz das Credo der „obersten Köchin“.
Auch Geschäftsführer Hans Heckmann, der an diesem Tag das erste Grußwort spricht, gehört zu den langjährigen Mitstreitern. „Hier steht heute einer vor Ihnen, der 20 Jahre mit im gleichen Boots sitzt“, unterstreicht Heckmann das freundschaftlich, kollegiale Verhältnis zu Mitarbeitern und Mitbewohnern. Dazu zählt auch das vertraute „Du“ zu den am längsten hier wohnenden Herbert Pankratz (69) und Elvira Rietz (54), die im Wohnpark jeder kennt. Reflektierend auf die zurückliegenden 20 Jahre, schwingt in jedem der Worte von Heckmann Stolz und Dankbarkeit mit.
Vorstandsvorsitzender Dieter Wopen war auf der Taxifahrt von Dessau nach Coswig gleich von der Fahrerin geoutet worden. „In ihrem Festanzug wollen Sie bestimmt zur Jubiläumsfeier nach Coswig.“ Mit dieser kleinen Einstiegsanekdote hat er sofort alle Lacher auf seiner Seite. „Man kann sich nicht aussuchen, wo man die letzten Lebensjahre verbringt. Das machen die Angehörigen. Doch bei Coswig hat man eine gute Wahl getroffen“, lobt Wopen das Haus, dessen Personal und Umfeld. Sein Leitsatz lautet: „Lasst die Alten leben, wie sie es wünschen. Wir wollen keine Lifestyle-Experimente. Sie sollen sich einfach wohl fühlen.“
Auf diese Wünsche wird in Coswig eingegangen. Die Vorzüge einer Kleinstadt, wo jeder, jeden kennt und auch im Heim nicht in der Anonymität versinkt – das bietet der Senioren Wohnpark von Coswig. Bürgermeisterin Doris Berlin unterstreicht in ihrer Festrede immer wieder das angenehme Klima in diesem Hause und die „Umsicht und Herzenswärme“, die den pflegebedürftigen Menschen hier entgegen gebracht werden. „Ich könnte mir, wenn die Zeit reif dafür ist, vorstellen einmal für immer hier zu wohnen.“ So ihr weit schweifender Blick in Richtung „letzter Lebensabschnitt“.
Was Coswig auszeichnet: Auch das ganz Persönliche kommt im Seniorenwohnpark nicht zu kurz. Die Gratulation bei runden Geburtstagen durch die Bürgermeisterin, die seelsorgerische Betreuung durch Pfarrer Holm Haschker – all das trägt zur Wohlfühlatmosphäre bei. Das dies so ist, bestätigen nicht nur die Heimleitung, sondern auch viele Bewohner. Eine Vielzahl an Veranstaltungen bereichern den Alltag im Heim. Das unterstreichen auch die vielen Bilder der frisch gedruckten Festschrift.
Wenn dabei jemand für seine Aufgabe aufgeht, so ist es Gabrielle Isermann (Kultur und Tourismus Stadt Coswig). Ihr Organisationstalent wird spätestens beim Seniorentag im Sommer wieder gefragt sein. Ohne den engen, guten Kontakt zum Wohnpark sei ein solcher Tag kaum zur vollen Zufriedenheit zu stemmen. „Ich baue auf unsere gute Zusammenarbeit“, sagt Isermann mit Blick auf ein weiteres großes Ereignis und viele weitere Jahre für den Wohnpark am „Grünen Rand“. (mz)