Schnelles Internet in Zahna-Elster Schnelles Internet in Zahna-Elster: Kritik vom Bürgermeister

Zahna-Elster - „Wir freuen uns, dass wir jetzt soweit sind“, sagt die Geschäftsführerin von Wittenberg-Net, Sabrina-Maria Geißler, bei der offiziellen Inbetriebnahme der neu errichteten Glasfaserstrecken am Mittwoch in Zahna.
Nachdem in diesem Jahr bereits die Orte Mühlanger, Zörnigall, Dietrichsdorf und das Gewerbegebiet in Elster an das Glasfasernetz angeschlossen wurden, sind nun auch Gielsdorf, Iserbegka, Zemnick, Külsoer Mühle und weitere Teile von Elster sowie der Kernstadt Zahna hinzugekommen. Seit Anfang Oktober können die Einwohner der bisher unterversorgten Gebiete eine Internetleistung von mindestens 50 Mbit/s erhalten.
„Wir haben auch schon Anschlüsse im Gigabitbereich“, erklärt Karsten Siebner, Geschäftsführer bei Wittenberg-Net. Er öffnete den Kabelverzweiger, der in der Nähe des Rathauses steht und erklärte, dass hier sehr viel Wert darauf gelegt wurde, dass das Netz „ausfallsicher“ ist.
Vom Netzknotenpunkt in Zahna gehen alle Glasfaserkabel weg, erläutert er weiter. Diese seien „dünner als ein menschliches Haar“. Weit mehr als 60 Kilometer Rohre habe man von hier aus verlegt, etwa 25 aktive Schränke würden von Zahna aus versorgt, die dann wiederum die Haushalte mit dem schnellen Internet beliefern.
Das möglich gemacht habe nicht zuletzt der Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster, Peter Müller (Freie Wähler). „Hier war ein Ineinandergreifen der Hände erforderlich“ , freut sich Geißler. Wie viele Steine einem bei dem Vorhaben Breitbandausbau in Zahna-Elster in den Weg gelegt würden, habe man damals, 2016, als das Vorhaben beschlossen wurde, nicht geahnt, resümiert der Bürgermeister.
So sehr er sich über die Fortschritte der Wittenberger Firma freut, kritisiert er die Telekom. Verhandlungen mit dem Unternehmen hinsichtlich des Netzausbaus seien fehlgeschlagen. „Ich habe sogar den Eindruck, dass die Telekom die Kapazität runtergeschraubt hat, um neue Verträge zu bekommen.“
Außerdem kritisiert er, dass die Fördermittel des Bundes noch immer nicht bewilligt wurden. Insgesamt sieben Millionen Euro kostet das Projekt. 3,9 Millionen Euro finanzieren Land und Bund. Geißler stimmt dem zu und erklärt, dass außerdem die Genehmigung der Deutschen Bahn fehlt, um die Bahnstrecke in Zahna zu überqueren und damit den Ausbau in Zahna vollenden und in Woltersdorf vollziehen zu können.
Nutzen können nun 3.800 Haushalte das schnelle Internet. 40 Prozent der Einwohner in den ersten erschlossenen Gebieten nehmen dieses Angebot bisher wahr, erklärt Geißler, die fest damit rechnet, dass viele folgen werden, sobald deren alte Verträge mit anderen Firmen auslaufen. Die Ortslagen Gadegast und Listerfehrda sollen als nächstes angeschlossen werden. Symbolisch für die Inbetriebnahme der zuletzt eingespeisten Gebiete erschien am Abend eine Lichtsäule in Zahna. (mz)
