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Schloss und Park Pretzsch Schloss und Park Pretzsch: Weiteres Geld in Aussicht

Von Marcel Duclaud 26.05.2019, 14:33
Kurfürst August der Starke und seine Gemahlin Christiane Eberhardine lustwandeln durch ihren Park. Offenkundig sind sie ganz zufrieden mit den Taten der fernen Nachkommen.
Kurfürst August der Starke und seine Gemahlin Christiane Eberhardine lustwandeln durch ihren Park. Offenkundig sind sie ganz zufrieden mit den Taten der fernen Nachkommen. Thomas Klitzsch

Pretzsch - Wenn in Pretzsch die Parkplätze knapp werden, dann muss ein außergewöhnliches Ereignis anstehen. Das ganztägige Parkfest im Schlossensemble am Freitag kann zweifellos als solches gelten. Das Programm war üppig, dem hocherfreulichen Anlass angemessen. Millionen Euro sind investiert worden - in den Standort, das Kulturdenkmal Schlossensemble, aber eben zugleich in die Entwicklung von Stadt und Region. Ein großer Teil der Arbeiten ist inzwischen beendet.

Das gilt wie berichtet für den Schlosspark mit barockem Grundmuster: „Zeitgemäß nach historischem Vorbild“, charakterisiert Baufachmann Jens Reimann das Schmuckstück, das jetzt geschützt ist vor Hochwasser - durch 1 800 Meter Drainage unter der Erde. Und eben auch für das völlig marode Fachwerkhaus, das ursprünglich abgerissen werden sollte und mit hohem Aufwand gerettet und saniert wurde.

Dass es nun eine Arztpraxis samt einer jungen Allgemeinmedizinerin beherbergt, grenzt scheinbar ans Wunderbare. „Zeitweise dachte ich, es ist einfacher, trocken durch die Elbe zu kommen als einen Arzt zu finden“, sagte launig Hendrik Hahndorf, Geschäftsführer der Salus Praxis GmbH. Es ist gelungen. Die Ärztin habe zudem in ihrem ersten Quartal „den besten Start ever“ hingelegt, lobt er. Überhaupt hätten eine Menge Leute sehr engagiert gearbeitet, um all das zu schaffen, was zu besichtigen ist rund um das Schloss, das einst eine Königin bewohnte und das jetzt Kindern dient.

Dass der Träger Salus noch einiges vor habe, ließ Hahndorf nicht unerwähnt. Die Chancen auf weitere Investitionen stehen offenkundig nicht schlecht. Wolfgang Beck aus dem Magdeburger Sozialministerium kündigte am Freitag an, dass Gelder aus einstigem DDR-Vermögen zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Rede ist von rund fünf Millionen Euro. Wann das Geld fließt, steht noch nicht fest, die Entscheidung sei aber gefallen.

Gebraucht werden könnten die Mittel, um noch unsanierte Gebäude des Schlossensembles auf Vordermann zu bringen. Das mausert sich zunehmend zu einem attraktiven Ort nicht zuletzt für den Tourismus. Bürgermeister Martin Röthel (SPD) spricht von einem „Aushängeschild“. Er appelliert indes auch, „zu schätzen und zu pflegen, was da entstanden ist“.

Parkstadt Pretzsch

Neben Kurpark und Schlosspark ist in Pretzsch noch ein dritter, ein kleiner Park hergerichtet worden, der Domänepark. Der Kultur- und Heimatverein „Christiane Eberhardine“ lädt am heutigen Samstag ab 16 Uhr dazu ein, bei einem Imbiss den neu gestalteten Domänepark anzuschauen und die von Bürgern gesponserte Sitzgruppe auszuprobieren.

(mz)