Schlagersängerin Natalie Lament Schlagersängerin Natalie Lament: Ausflug zur Volksmusik

Wittenberg - Geschafft: CD Nummer eins ist erschienen, die zweite lässt nicht mehr lange auf sich warten. Natalie Lament, Wittenbergerin, gerade 21 Jahre alt geworden, strahlt. Einer der Träume der jungen Frau ist in Erfüllung gegangen. Was mit einer ordentlichen Portion Fleiß und Ehrgeiz und Talent zu tun hat.
Die Sängerin arbeitet sehr zielgerichtet und längst mit der Unterstützung von Profis der Branche an ihrer Karriere - und erklimmt offensichtlich eine Sprosse nach der anderen auf der Leiter, die nach oben führt im umkämpften Musikgeschäft.
Vor knapp zwei Jahren ist der erste professionell produzierte Schlager von Natalie Lament auf den Markt gekommen: „Unbestechlich“, der Song lief und läuft in Radios, im TV, im Netz. Seither arbeitet die 21-Jährige an ihrem ersten Album mit eigenen Liedern und daran, sich einen Namen zu machen. Quasi nebenbei, wenn Zeit ist, in den Semesterferien.
Denn nach wie vor studiert die Wittenbergerin in Leipzig, auf Lehramt, zusätzlich Gesang und Klavier. „Ich will das ordentlich durchziehen.“ Bei allem Erfolg, den sie erhofft, bei allem Ehrgeiz ist ihr wichtig, „auf dem Teppich zu bleiben“. Dazu gehört, auch mal Nein zu sagen, etwa bei Angeboten wie dem von der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“. Bekanntheit gerne: „Aber nicht um jeden Preis.“
Bei der Ende Januar erschienenen CD, die den Titel „Schlager mit Herz“ trägt, handelt es sich um ein Cover-Album. Die Wittenbergerin wechselt mal eben die Richtung: hin zur Volksmusik. Zu tun hat das mit einer Zufallsbekanntschaft in Südtirol.
Der Chef eines spezialisierten Labels hörte sie bei einem Dreh, bescheinigte ihr Talent und meldete sich eineinhalb Jahre später tatsächlich: mit dem Angebot, Lieder der aus Südtirol stammenden Sängerin Belsy zu präsentieren. „Die hatte große Hits in der Volksmusikszene, macht aber zurzeit nichts mehr. Die Fans wollen ihre Songs hören.“
Das Belsy-Repertoire ist einem Millionen-Publikum bekannt, was zugleich Chance ist und Risiko: „Ich hatte“, räumt Natalie Lament ein, „zunächst ein bisschen Angst, habe mir die Sachen angehört und dachte: Passt zu meiner Stimme.“ Die Produktion ging schnell über die Bühne, zwei Wochen im Studio in Dresden haben gereicht: „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.“
Das Publikum offenbar ebenso. Raik Buchta, Veranstalter aus Trebitz, der Natalie Lament entdeckt, unter seine Fittiche genommen hat und seit Jahren betreut, inzwischen als einer von mehreren Agenten mit Vertrag, sagt: „Wir wussten nicht genau, wie das ankommt. Läuft aber super.“
Zeitweise hatte „Schlager mit Herz“ nach seinen Worten Platz 14 auf der Amazon-Bestseller-Liste in der Rubrik Volksmusik/Schlager inne: „Da sind an einem Tag mehrere Tausend CD verkauft worden.“ Buchta ist sich sicher: „Das war der richtige Schritt. Sie kann sich in der Szene einen Namen machen.“
Schon Ende Mai legt Natalie Lament nach: mit ihrer zweiten CD, die den Titel ihres ersten Songs tragen soll: „Unbestechlich“. Da stecke, bekennt die junge Frau, viel Herzblut drin. Es sind eben die eigenen Lieder.
Unter die Arme greift der Nachwuchshoffnung aus der Lutherstadt ein in der Branche bekannter Produzent, der etwa auch für Andrea Berg, Fantasy oder Andreas Gabalier arbeitet: Stefan Pössnicker. Der habe, bemerkt Buchta, einen wesentlichen Anteil daran, den Schlager aus der leicht verstaubten, traditionellen Ecke geholt zu haben.
Davon profitiert Natalie Lament, die sagt: „Zum Schlager hat sich bei mir eine richtige Liebe entwickelt. Das macht Spaß.“ Hören soll man das auf dem Album, von dem bereits einige Auskopplungen kursieren und dem Natalie Lament entgegen fiebert: „Da ist alles drin: schnell, langsam, modern.“ Produziert sind bis auf einen Titel bereits sämtliche Songs. Präsentiert werden soll die CD laut Buchta auf dem Schlagerschiff „Mallorca“ bei einer Kreuzfahrt im Mittelmeer.
„Da hören die wichtigen Leute der Branche zu.“ Natalie Lament hofft, dass danach auch das Publikum zuhört: „In dem Album stecken Zeit, Mühe, Kraft. Ich wünsche mir die Anerkennung, die es verdient.“ (mz)