Restaurant Zum Anker Restaurant Zum Anker: Neuer Pächter will nur Frisches aus der Region bieten

Elster - Es ist zwar noch etwas Zeit bis zum 1. April und damit bis zur Wiedereröffnung des Restaurants und Hotels „Zum Anker“ in Elster. Aber der künftige Pächter Jens Martin ist schon immer mal da, steckt mitten in den ersten Vorbereitungen. Absprachen mit Lieferanten gehören ebenso dazu wie das Zusammenstellen seiner Mannschaft. Von der früheren Truppe bleibt Martin Thieme als Koch, alle anderen wurden neu gesucht.
Aber Jens Martin war sich sicher, große Probleme werde ihm das nicht bereiten. „Ich kenne fast alle Kellner in der Region“, zeigt er sich überzeugt. Und wenn man seinen bisherigen Werdegang kennt, dann nimmt man ihm dies auch ab. Mittlerweile ist seine Mannschaft vollständig.
Aufgewachsen ist er in Wittenberg und begann dort 1989 seine Lehre als Koch im damaligen Hotel „Wittenberger Hof“. Doch in dieser Zeit lernte er die Küche nicht nur dort kennen, sondern ebenso im Kultur- und Tagungs-Centrum (KTC) „Maxim Gorki“ sowie im Haus des Handwerks.
Den Ausbildungsvertrag hatte er mit dem Gummiwerk, und die Handelsorganisation (HO) übernahm als Kooperationspartner die praktische Ausbildung. Dann wurde die HO abgewickelt und er ging zwangsläufig zum Konsum, arbeitete im Pratauer „Freischütz“ und im „Volkshaus“ Coswig.
Kurz vor der Abschlussprüfung brach er die Lehre ab, weil er meinte, noch nicht soweit zu sein. Seine nächste Station war der Schwarzwald. Dort ließ er sich ein Jahr zurückstufen, setzte die Lehre fort und beendete sie zwei Jahre später.
Jens Martin zog es dann zurück nach Wittenberg. Doch ruhiger wurde sein Leben nicht. Er sammelte Erfahrungen in zahlreichen Restaurants und zählt auf: Heidehotel Lubast, das „Mexikanische Steakhaus“ in Piesteritz, er ging in die Schweiz, nach Bochum, Bremen und ins Emsland. Das Ringhotel Caputh, ein Gourmetrestaurant im Landhotel in Stücken (Potsdam-Mittelmark) waren weitere Stationen. 2014 wechselte er nach Altes Lager bei Jüterbog zur „Esslust“.
Zu den Kunden gehörten dort auch Jessener und Elsteraner, weiß der Koch zu erzählen. Unter ihnen Mario Brandenburg, mit Mario Letz Geschäftsführer der Brale GmbH. Er erzählte ihm vom geschlossenen „Anker“ und dass ein Pächter gesucht werde. Drei Wochen Bedenkzeit und es stand fest: Jens Martin wollte es wagen.
Fest steht für ihn, eine Karte mit einer kaum übersehbaren Vielfalt an Speisen werde es nicht geben, dafür öfter gewechselt. Deshalb lieber zwei kleinere Karten: einmal unter dem Motto „einfach, schnell, lecker“ und die zweite für Genießer. Oberstes Gebot: Fertigprodukte haben in seiner Küche keine Chance. Er setzt auf frisch Zubereitetes, Schmackhaftes und Gesundes. So sollen die Kartoffeln für die Puffer erst gerieben werden, wenn diese bestellt sind. (mz)