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Parkfest in Mühlanger Parkfest in Mühlanger: Historisch junger Ort feiert Geburtstag

Von Boris Canje 25.06.2019, 10:30
Eine große Schlagzeugertruppe bildeten die Hortkinder.
Eine große Schlagzeugertruppe bildeten die Hortkinder. Boris Canje

Mühlanger - Eigentlich hätte das 23. Park- und Heimatfest unter einem besonderen Motto stehen müssen, denn schließlich besteht Mühlanger seit 80 Jahren, wie Ortsbürgermeister Hans-Joachim Harm (Freie Wähler) bei der Eröffnung dem Festpublikum mitteilte. So kurz erst, wird sich da mancher gefragt haben.

Aber es folgte gleich die Antwort. 1939, während der Naziherrschaft, haben sich die beiden Orte Prühlitz und Hohndorf zusammengetan. „Da es Hohndorf mehrfach gibt und Prühlitz nicht arisch genug klang, wurde ein neuer Name gesucht“, erklärte der Ortsbürgermeister. Und dabei sei die Wahl auf den Kunstnamen Mühlanger gefallen.

Trotz des geschichtlichen Exkurses fiel die Rede kurz aus, denn die Mädchen und Jungen der Regenbogengruppe der Tagesstätte „Kinderland“ waren kaum noch zu halten, wollten endlich auf die Bühne und ihren Beitrag zum Gelingen des Festes leisten. Vorneweg stolzierte ein Junge mit einer selbst gemalten Piratenfahne. Um Piraten ging es auch in dem Lied, zu dem dann getanzt wurde. Die Seeräuber wollten segeln und auf hoher See Fische fangen. Und die Akteure hatten sichtlich Spaß dabei.

Die Hortkinder zeigten, wie Bälle, die eigentlich zum Sitzen dienen, auch als Schlagzeug genutzt werden können. Damit sie nicht wegrollten, wurde sie in passende aufblasbare Planschbecken gelegt.

Getanzt wurde von den Kindern der Grundschule Mühlanger. Zunächst kamen sie als Hexen. Diese flogen allerdings nicht auf Besen umher, sondern zeigten ihr Rhythmusgefühl auf Steppbrettern. Dann luden sie zu einem Exkurs durch die Kinderliteratur ein. Dabei „flog“ eine quirlige Biene Maja von einer Blüte zur anderen, waren die Schlümpfe zu sehen und fehlte auch Pippi Langstrumpf nicht, die gleich mehrfach auftrat.

Schattenplätze im Freien waren aufgrund der Temperaturen begehrt. Manche nahmen direkt den Weg in die „alte Turnhalle“, denn dort gab es Kaffee und leckeren Kuchen. Das in die Jahre gekommene Gebäude soll, wie Hans-Joachim Harm zu berichten wusste, bald verschwinden und in drei Jahren wird demnach an seiner Stelle ein neues stehen. Damit würde ein lang gehegter Wunsch der Einwohner des Ortes in Erfüllung gehen.

Nach dem Auftritt hatten die Mädchen und Jungen übrigens die Qual der Wahl. Die Größeren stürmten den Rummel. Wer es ruhiger wollte, der ging zu Sabine Hoffmann, um dort Gold zu waschen oder sich schminken zu lassen. Daneben waren Luftgewehr- und Torwandschießen im Angebot. Höhepunkte waren natürlich auch die Cocktail-Street, bei der es am Abend aus jedem Fenster der „Turnhalle“ ein anderes Mix-Getränk gab, der Tanzabend und natürlich das große Entenrennen auf dem Zahna-Bach, der zwischen Park und Kindertagesstätte verläuft.

(mz)