ÖPNV in Wittenberg ÖPNV in Wittenberg: Wenn der Anrufbus nicht kommt
Wittenberg - Die fristlose Streichung eines Anrufbusses stellte einige Wittenberger Anfang der Woche vor erhebliche Probleme - sie kamen nicht mehr pünktlich zur Arbeit. Nach Protesten hat der Landkreis inzwischen eingelenkt und die Änderung zurückgenommen.
Die Mutter eines Betroffenen, Susanne Goldacker aus Gräfenhainichen, hatte sich zuvor in einer Mail an die für den ÖPNV zuständige Abteilung beim Landkreis Wittenberg sowie an die MZ gewandt.
„Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, kritisiert Goldacker. Ihr 17-jähriger Sohn pendelt als Azubi bei SIG Combibloc täglich mit Bahn und Bus nach Wittenberg, der pünktliche Beginn des Arbeitstages war dem Minderjährigen, auf Grund der Streichung des Busses, „nicht mehr möglich“.
Denn die alternative Nutzung einer regulären Linie sei angesichts der kurzen Umsteigezeit am Hauptbahnhof und häufiger Verspätungen bei der Bahn „fast ein Lottogewinn“. Würde ihr Sohn einen späteren Bus nutzen, käme er - zu spät.
Mit den Folgen der Streichung hatte man in der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises offenbar nicht gerechnet. Wie der zuständige Mitarbeiter Uwe Garbe der MZ in einer ersten Reaktion mitteilte, wolle man versuchen, die Übergangszeiten von Bahn auf Bus zu verändern.
Für die von Susanne Goldacker zusätzlich geäußerte Kritik an der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn, fühle man sich allerdings „nicht zuständig“, so Garbe. Nachdem sich noch weitere regelmäßige Nutzer beschwert hatten, präsentiert der Landkreis ihnen jetzt die Möglichkeit, den Anrufbus mit der Stadtlinie zu kombinieren.
Susanne Goldacker und insbesondere ihr Sohn haben diese Mitteilung mit Erleichterung aufgenommen. Beide zeigen sich, nach den anfänglich ins Stocken geratenen Lösungsversuchen des Landkreises, zufrieden mit der Lösung ihres Problems. Sie hoffen nun auf einen dauerhaft beschwerdefreien Weg zur Arbeit. (mz)