Opel-Treffen in Bergwitz Opel-Treffen in Bergwitz: Schönes Blech und mehr

Bergwitz - Ein Haufen Blech hat es Jörg Schönert angetan. Kotflügel und tragende Karosserieteile waren vom Rost zerfressen, doch das hinderte den 60-jährigen Kfz-Mechaniker nicht, sich den feuerroten Opel GT vom Baujahr 1972 zuzulegen.
„Das war schon immer ein kleiner Kindheitstraum, der nun vor einigen Jahren in Erfüllung gegangen ist“, berichtet der Opel-Fan aus Brandenburg, der an diesem Wochenende beim großen Opel-Fantreffen am Bergwitzsee mit dabei war.
Viel Zeit und Kraft
Die Entscheidung, ein altes Auto in der Freizeit zu restaurieren, ist dem Familienvater aber nicht leicht gefallen. Schon vor dem Kauf war er sich bewusst, dass er viel Zeit und Kraft in das Fahrzeug investieren müsse. Und das wäre nur möglich, wenn die Familie hinter ihm stehen würde.
„Mein großer Sohn hat mich dazu dann letztendlich überredet. Er meinte, wenn ich es jetzt nicht mache, dann wohl gar nicht“, erzählt Schönert und muss schmunzeln.
Der optische Zustand des Wagens spielte für den Schrauber dabei keine Rolle, denn „je mehr erneuert werden muss, desto mehr Spaß macht es.“ So kaufte er sich nur wenige Zeit später im Jahr 2013 einen Opel GT. Als das Fahrzeug dann vor seinem Grundstück in Wiesenthal im Landkreis Barnim abgeladen wurde, ist dem Mechaniker bewusst geworden, wie viel Arbeit ihm wirklich bevorstand. Denn der Zustand war weitaus schlechter, als auf den ersten Blick zu vermuten war.
Schönert schob die Rostlaube in seine Garage und begann damit, das sportliche Opel-Modell auseinanderzubauen. Einige Karosserieteile konnte der Mechaniker nicht mehr retten, da sie zu stark vom Rost zerfressen waren. „Im Bodenblech waren so große Löcher, da hätten meine Füße während der Fahrt auf dem Boden geschleift“, blickt der 60-Jährige lachend zurück. In mühevoller Kleinarbeit begann er, die Löcher mit Blechteilen zu verschweißen und die Rundungen zu spachteln, um die ursprüngliche Form wieder zu erhalten.
Kribbeln im Bauch
Nach mehr als anderthalb Jahren sah das Fahrzeug optisch wieder nach einem Opel GT aus. Doch auch der Motor musste noch überholt werden. „Der wurde freigespült, und dann habe ich noch Schläuche erneuert“, erklärt Schönert. Er kann sich noch genau an das Kribbeln im Bauch erinnern, als er den Zündschlüssel herumdrehte und der 1,9-Liter Motor blubbernd zum Leben erwachte.
Danach stand bei der „Diva“ der letzte Feinschliff an. Die verschlissenen Sitze wurden von Jörg Schönert mit einem weißen Leder bezogen, auch Chromelemente im Cockpit glänzten nun wieder wie neu. Einer der letzten Arbeitsschritte war die Auto-Lackierung.
Der Brandenburger wollte unbedingt wieder die gelbe Originalfarbe auftragen. „Im Laufe der Jahre hatte das Auto verschiedene Lacke, unter anderem blau und rot.“ Ebenfalls in seiner kleinen Garage bei sich zu Hause, sprühte er den neuen, leuchtend-gelben Lack auf die gespachtelte und geschweißte Karosserie. Nach etwa drei Jahren schweißtreibender Arbeit war sein Langzeitprojekt abgeschlossen. Nun präsentierte er sein Traumauto stolz beim Opel-Treffen am Bergwitzsee.
Viele Helfer
Martin Wydra vom Wittenberger Verein „Blitzgeschwader Ost“ war sehr zufrieden mit dem diesjährigen Opeltreffen. Gemeinsam mit Marcus Sandau hatte er das mittlerweile fünfte Fan-Treffen auf die Beine gestellt. „Mehr als 320 Fahrzeuge waren da, die Stimmung war super.“ Einen wichtigen Beitrag leisteten auch viele ehrenamtliche Helfer, die am Wochenende bei sengender Hitze mit anpackten.
(mz)