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Oldtimer-Museum bei Bad Schmiedeberg Oldtimer-Museum bei Bad Schmiedeberg: Chef der Teufelsmühle

Von Paul Damm 29.03.2018, 05:50
Familie Sitte hat die Teufelsmühle in Großwig restauriert.
Familie Sitte hat die Teufelsmühle in Großwig restauriert. Paul Damm

Großwig - Wer den „Höllenweg“ im Bad Schmiedeberger Ortsteil Großwig entlang geht, stößt unweigerlich auf die Teufelsmühle - ein schaurig-schönes Relikt aus vergangener Zeit.

Der naheliegende Bach plätschert, das Mühlrad knarzt unter dem Druck der Wassermassen. Die Schafe auf der Weide blöken und lassen die Besucher in eine idyllische Atmosphäre eintauchen.

Bereits seit 2013 ist die Mühle im Besitz des Ingenieurs Ulrich Sitte, sie wurde seitdem mit viel Liebe zum Detail restauriert und ausgebaut. Neben der Mühle befinden sich auf dem Hof auch ein Oldtimermuseum und eine Gaststätte mit Apartments - ein beschaulicher Flecken, der zum Verweilen einlädt.

Die Teufelsmühle in Großwig wurde urkundlich zum ersten Mal 1509 erwähnt und hat seitdem sämtlichen Kriegen und Naturgewalten getrotzt. Bis ins Jahr 1972 wurde sie aktiv als Mühle betrieben. In diesem Jahr hat der Besitzer es geschafft, das Wasserrad wiederbeleben zu können.

„Es ist einfach überwältigend zu sehen, was wir in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben. Das Wichtigste für mich ist, dass die Menschen Gefallen an der Mühle finden“, berichtet Ulrich Sitte. Seine ursprüngliche Idee war von vornherein, ein Oldtimer-Museum zu etablieren. Er sei selbst ein eingefleischter „Autonarr“ und wollte mit diesen Oldtimern ein Stück Vergangenheit am Leben erhalten und für die Menschen zugänglich machen. „Oldtimer aus der DDR habe ich schon immer gerne gesammelt. Die Mühle kam mir gerade recht, da ich auf dem Hof genug Platz hatte, um alle kleinen Schätze dort unterzubringen.“

Nach und nach sind immer neue Ideen Wirklichkeit geworden, wie zum Beispiel die Gaststätte oder die Schafe. Im Jahr 2015 war die Mühle nach harter Arbeit fertiggestellt worden. Auch Sitte war damals ein Stein vom Herzen gefallen. Viel Kraft habe es gekostet, die Mühle zu restaurieren und daraus einen ansehnlichen Vergnügungsort zu schaffen, in dem sich die Gäste entfalten können.

Denn auch für Gruselfreudige ist die Teufelsmühle einen Ausflug wert. Wer in den Gemäuern des Kellers umherläuft, kann einer Sage nach immer noch die Schreie des Müllers hören, der eines Nachts vom Teufel geholt wurde. Wer dafür nichts übrig hat, kann sich in der Gaststätte „Zum fröhlichen Eber“ an den leckeren Gerichten erfreuen. So sind immer wieder Einheimische, aber auch Kurgäste auf dem rustikalen Hof anzutreffen.

(mz)