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Neujahrslauf in Wittenberg Neujahrslauf in Wittenberg: 100 trotzen Müdigkeit und Wetter

Von Rainer Schultz 02.01.2019, 14:32
Laufend sind am Dienstagvormittag in Wittenberg rund 100 Teilnehmer ins neue Sportjahr gestartet.
Laufend sind am Dienstagvormittag in Wittenberg rund 100 Teilnehmer ins neue Sportjahr gestartet. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Sie gehören nun wahrlich nicht in die Kategorie „zimperlich“ – jene 100 Läuferinnen und Läufer die sich am 1. Januar 2019 vor der Wittenberger Schlosskirche versammelt haben, um bei Dauernieselregen sportliche Vorsätze schon am ersten Tag des Jahres umzusetzen. Um 11 Uhr starten sie die Rundtour auf der historischen Meile.

Mit Vorsatz

Yvonne Böhme und Jeannette Schach zählen zu jenen jungen Frauen, die einen Morgenlauf der bequemen Couch vorziehen. „Wir sind Gelegenheitsläufer, wollen aber 2019 noch öfter die Laufschuhe schnüren“, lauten ihre sportlich ambitionierten Pläne fürs neue Jahr.

Madleen Schlüter, Nachwuchstrainerin beim Radsportverein SV Wittenberg konnte ihre jungen Sportler diesmal fürs Laufen gewinnen. Ehrgeizig absolvieren diese ihre Zwei-Kilometer-Runde trotz permanenter Nässe von oben. Im Läuferfeld befindet sich auch Rusty, der seinen Familiennamen nicht nennen möchte. „Ich komme gerade von der Nachtschicht“, äußert er sich gegenüber der MZ. Begleitet wird er von seinem Hund, für den der morgendliche Auslauf damit gesichert ist.

Nicht nur die Läuferszene ist an diesem Neujahrstag vertreten. Handballer des HBC Wittenberg mit Rene Seifert und vier seiner Mannschaftskameraden starten mit guten Vorsätzen am ersten Tag des Jahres. Unter den Läufern befindet sich auch KSB-Präsident Uwe Loos, der bisher kaum einen der Neujahrsläufe versäumte.

„In diesem Jahr möchte ich beim MZ-Nachtlauf erstmals zehn Kilometer absolvieren. Da habe ich noch einigen Trainingsnachholbedarf“, stellt er selbstkritisch fest, ist aber voller Ehrgeiz. Sven, Sophie und Caroline Hamann (Vater und Töchter) vertreten die Wittenberger Triathlonfreunde, die zu siebt die Altstadtrunde absolvieren.

„Ich muss heute leider passen. Ich bin stark erkältet“, klingen die bedauernden Worte von Horst Heck (80) aus Braunsdorf „Beim MZ-Lauf bin ich wieder fit“, verspricht der sportliche Senior. Zu den Oldies zählt auch Kurt Hempel, der keinen Neujahrslauf auslässt, ebenso Peter Bahr, der dem Regen wie alle anderen trotzt.

Doch nicht nur die Sportler haben Anerkennung verdient, auch die fleißigen Helfer, so Doreen Meyer und Roy Gaidies vom Kreissportbund und Olaf Kurzhals von der TSG Wittenberg (Olaf Kurzhals). „Für mich war heute bereits 7 Uhr die Nacht beendet“, erklärte Doreen Meyer. Warme Getränke, wer wollte, durfte sich auch ein Gläschen Sekt zum Jahresauftakt genehmigen – all das bot der kleine Service am Ziel dazu.

Mit Gästen aus dem Vatikan

Sportlich gesehen verweist Doreen Meyer schon mal stolz auf einen besonderen Höhepunkt im Sportjahr 2019: „Wir erwarten eine 20-köpfige Sportlerdelegation aus dem Vatikan.“ „Atletica Vaticana“ heißt der Verein. Dessen Sportler möchten am 9. Wittenberger Nachtlauf am 11. Mai teilnehmen (die MZ berichtete). „Die Sportler bekundeten großes Interesse an unserem Romlauf von 1993 und sind darüber bestens informiert. Man strebt von Seiten des Vatikan sogar eine Partnerschaft an.“

Der geplante Besuch der Vatikansportler ist schon fast als „staatstragend“ zu nennen. Ein Empfangskomitee macht sich nun ernsthafte Gedanken über das Protokoll und das Besuchsprogramm. Das was kirchliche Ökumene bisher nicht vermochte, scheint auf sportlichem Gebiet zu gelingen.

(mz)