Neuer Kreisbrandmeister Neuer Kreisbrandmeister: Peter von Geyso wird oberster Brandschützer

Wittenberg - Der Landkreis Wittenberg hat einen neuen Kreisbrandmeister: den Möhlauer Peter Freiherr von Geyso, 41 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder. Der Kreistag stimmte am Dienstag der Berufung des erfahrenen Feuerwehrmannes zu.
Geyso ist bereits seit 1988 bei den Brandschützern. Er gehörte zunächst der Jugendfeuerwehr an, bevor er zur Einsatzabteilung wechselte. 2002 übernahm er die Position des stellvertretenden Wehrleiters, 2011 wurde von Geyso stellvertretender Stadtwehrleiter in Gräfenhainichen, 2013 schließlich Abschnittsleiter Süd.
Von dem Posten ist der Möhlauer am Dienstag zunächst entbunden worden, ehe die Berufung zum Kreisbrandmeister vollzogen werden konnte. Allerdings übernimmt von Geyso die Aufgaben des Abschnittsleiters Süd zurzeit noch mit, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist.
Eine Qualifizierung fehlt noch
Dass der neue Kreisbrandmeister noch unter Vorbehalt im Amt ist, darauf verweist Landrat Jürgen Dannenberg (Linke). Von Geyso hat zwar über die Jahre zahlreiche Qualifizierungen absolviert, eine freilich fehlt noch: der Lehrgang „Einführung in die Stabsarbeit“.
„Ohne Corona wäre das längst erledigt“, erklärt Dannenberg. Die Qualifizierung soll nun schnellstmöglich nachgeholt werden. Der Landrat betont im Übrigen, dass die Stadtwehrleiter sich einstimmig für von Geyso aussprachen, das gilt auch für das Votum im Kreistag. Dass der Möhlauer seine neuen Aufgaben bewältigen wird, da ist Dannenberg sicher.
Der Kreisbrandmeister führt die Feuerwehren bei den Einsätzen, wenn deren Ausmaß die Möglichkeiten der Stadtwehren überschreitet. Er ist Partner des Landrates, für die Anleitung der Stadtwehrleiter zuständig und für die Verbindung zur Landesebene. Um Sorgen und Probleme der Kameraden muss er sich ebenfalls kümmern.
Von Geyso sieht die Feuerwehren im Landkreis generell gut aufgestellt: „Aber natürlich gibt es Möglichkeiten der Verfeinerung.“ Nicht zuletzt der Austausch zwischen den Wehren sei wichtig, um effektiver sein zu können und sich in eine gemeinsame Richtung zu bewegen. Manche haben einschlägige Erfahrungen - etwa die Kameraden aus Jessen und Annaburg in Sachen Waldbrände.
Weil absehbar ist, dass Waldbrände die Feuerwehren in der Region zunehmend beschäftigen, sei das ein Schwerpunkt. Das bestätigt auch der Landrat, der die Gelegenheit nutzt, an das Versprechen des Landes zu erinnern, nötige Technik zur Verfügung zu stellen. Es habe mal geheißen, dass die 2018/2019 kommen soll, inzwischen sei vom Jahr 2021 die Rede.
Was Dannenberg nicht versäumen wollte, war, einen großen Dank an den Vorgänger auszusprechen: Roland Karthäuser. Der Landrat erwähnt „die großen Fußstapfen“, die er hinterlassen habe. „Er hat viel getan für die Feuerwehren und wird das auch fortsetzen.“
Emotionale Momente
Karthäuser selbst, der Stadtwehrleiter in Annaburg wird, hat „schöne sechs Jahre“ erleben dürfen als Kreisbrandmeister. Der entscheidende Punkt, sagte er zum Abschied vor der Presse, sei die Zusammenarbeit mit zwei Menschen: mit dem Landrat und mit der Fachdienstleiterin für Brand- und Katastrophenschutz.
„Wenn das passt, kann man jede Aufgabe bewältigen.“ Seine Amtszeit sei geprägt gewesen sowohl von schlimmen Ereignissen wie etwa dem Bahnunfall bei Bülzig und von schöneren, der Vorbereitung des Reformationsjubiläums.
„Ich habe viele nette Menschen kennengelernt und emotionale Momente erlebt“, sagt Karthäuser. Er erwähnt das Ausbildungszentrum der Feuerwehren, um das der Kreis beneidet werde und auch die Coronakrise zum Ende seiner Dienstzeit: „Das ist ein Feind, den man nicht sieht und von dem wir nicht wissen, wie er reagiert.“ (mz)