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MZ-Weihnachten  MZ-Weihnachten : Lutz Leitner baut ein Heim für die Heilige Familie

Von Ilka Hillger 24.12.2016, 07:00
Am Heiligabend soll jede Familie ein Dach über dem Kopf haben. Damit das auch für die Figuren von Maria, Josef, dem Jesuskind und die Hirten gilt, baut Lutz Leitner in Klieken Weihnachtskrippen.
Am Heiligabend soll jede Familie ein Dach über dem Kopf haben. Damit das auch für die Figuren von Maria, Josef, dem Jesuskind und die Hirten gilt, baut Lutz Leitner in Klieken Weihnachtskrippen. Andreas Stedtler

Klieken - Lutz Leitner gibt der Heiligen Familie ein Heim. In Klieken baut er Krippen und schnitzt dazu noch Weinmotive.

Lutz Leitner baut der Heiligen Familie ein Dach über den Kopf

Maria, Josef und das Jesuskind ohne Dach über dem Kopf. Das geht doch nicht. Zur Weihnachtszeit kann die Heilige Familie nicht unbehaust bleiben. Wenn schon keine Herberge, so soll es doch mindestens der Stall sein, der - wie in der biblischen Geschichte - Schutz bietet. Also macht sich Lutz Leitner ans Bauen. Holz hat der Rentner aus Klieken im Landkreis Wittenberg schließlich genug in seinem Hof liegen. „Kein Waldspaziergang, bei dem ich nicht etwas mitbringe“, sagt der 74-Jährige und sägt sich Bretter zurecht, fügt sie zur Krippe zusammen, legt schöne Kiesel wie Feldsteine auf das Dach und streut Stroh auf den Boden. „Jetzt könnten die Figuren einziehen“, meint der Mann, der 1999 mit Ehefrau Helga aus der Pfalz in deren Heimatdorf Klieken gezogen ist.

Weinmotive, Krippen und Vogelhäuschen - Lutz Leitner baut alles aus Holz

Seitdem ist Lutz Leitner dem Holz verfallen und kommt vor allem in der Vorweihnachtszeit kaum aus seiner Werkstatt heraus. Es ist Geschenkezeit, und Leitner schafft die ganz besonderen Dinge, die Weihnachtskrippen beispielsweise. „Viele Leute hatten hier schon ihre Figuren, aber es fehlte ihnen ein Stall“, stellte er fest. Da konnte er mit seinem handwerklichen Geschick Abhilfe schaffen und in Anhalt gleich auch noch den Pfälzer Wein preisen. Denn die Heilige Familie geht im Ausstellungsraum auf dem Kliekener Hof eine friedliche Liaison mit Schnitzereien rund um Bacchus und Reben ein.

Geht Leitner für die Materialsuche in den Wald, sieht er in knorrigen Ästen und Wurzeln schon die Figuren, die er erst noch daraus schnitzen muss. Und weil nicht nur Maria, Josef und Jesus ein Heim benötigen, baut der 74-Jährige auch noch andere Unterkünfte: Vogelhäuschen, von schlicht bis villenartig. Denen fehlt freilich der wegweisende Stern von Betlehem. (mz)

1999 zog der 74-jährige Lutz Leitner aus der Pfalz in den Heimatort seiner Frau und hat sich seitdem ganz der Schnitzerei verschrieben. Weinmotive und Vogelhäuschen ergänzen das Angebot aus seiner Werkstatt.
1999 zog der 74-jährige Lutz Leitner aus der Pfalz in den Heimatort seiner Frau und hat sich seitdem ganz der Schnitzerei verschrieben. Weinmotive und Vogelhäuschen ergänzen das Angebot aus seiner Werkstatt.
Andreas Stedtler