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Musikalische Jugendbegegnung Musikalische Jugendbegegnung: Die Italiener kommen

Von Corinna Nitz 11.04.2019, 12:35
Das Paul-Gerhardt-Orchester Wittenberg ist Dreh- und Angelpunkt der internationalen Jugendbegegnungen.
Das Paul-Gerhardt-Orchester Wittenberg ist Dreh- und Angelpunkt der internationalen Jugendbegegnungen. Klitzsch

Wittenberg - Die von der Kreismusikschule (KMS) und der Deutsch-Russländischen Gesellschaft (DRG) in Wittenberg getragenen musikalischen Jugendbegegnungen werden noch internationaler: Nachdem sich traditionell junge Musikerinnen und Musiker aus Belarus, Russland, Bulgarien und Deutschland in Wittenberg und Umgebung versammeln, sind 2019 erstmals Mitwirkende aus Italien dabei.

Der Kontakt indes lief nach Auskunft von Michael Marinov über das bulgarische Burgas, dort gastierte 2018 nicht nur das von ihm geleitete Paul-Gerhardt-Orchester (PGO), sondern auch ein Klangkörper aus Italien. Zu Weihnachten war er daraufhin mit zwei Musikschülern aus Wittenberg in Ponte di Piave - von dort reisen demnächst die Teilnehmer der Jugendbegegnung an. Bellissimo.

Die Begegnung findet zum 27. Mal statt, am Mittwoch haben Orchesterchef Marinov, KMS-Direktor Markus Biedermann und DRG-Projektleiter Heinz Wehmeier einen Ausblick gegeben. Sie kündigten zwischen dem 27. April und 6. Mai mindestens sieben Konzerte unter anderem in Wittenberg, Bad Schmiedeberg, Prettin, Elster und Külso an.

Um die „Pflanzen der Bibel“ geht es im internationalen Kunstworkshop, der vom 29. April bis 4. Mai zeitgleich zur musikalischen Jugendbegegnung stattfindet. Zum Kunstworkshop erwartet werden nach Angaben der Deutsch-Russländischen Gesellschaft in Wittenberg Teilnehmer aus Mogiljow und Wittenberg.

Die Leitung hat die Kunstpädagogin und Künstlerin Inna Philippeit. Man trifft sich in der Malschule der Cranach-Stiftung. Zu den Aufgaben gehören unter anderem das Malen in der Natur und eine Gemeinschaftsarbeit.

Als musikalische Höhepunkte bezeichnet Marinov die Konzerte im Kursaal des Eisenmoorbades und das große Konzert in der Cafeteria der Sparkasse Wittenberg. Biedermann verwies auf das PGO als Dreh- und Angelpunkt der Begegnungen. Für den Orchesterchef sei es eine Herausforderung, die vielen Gastmusiker „alle zu integrieren“. Neben dem künstlerischen Teil - von Folklore bis zur Weltmusik - wird den Teilnehmenden auch diesmal wieder

ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. Und erneut fanden sich Gastfamilien, trotz der Tatsache, dass Ferien sind. Im Hinblick auf die Finanzierung der Begegnung sagte Wehmeier, man habe „guten Rückenwind“. Unterstützung komme demnach vom Rotary-Club, den Lions der Sparkasse und deren Stiftung. Wehmeier zufolge sei für eine musikalische Jugendbegegnung mit Kosten zwischen 12000 und 15000 Euro zu rechnen, materielle Zuwendungen sind wichtig.

Wohl nicht mit Geld aufzuwiegen sind die positiven Auswirkungen der Begegnungen: Dass sie Brücken bauen zwischen den Gesellschaften wurde vielfach betont und im Fall der DRG zuletzt mit dem Lucas-Cranach-Preis der Stadt gewürdigt. Unter Hinweis auf die anstehenden Europawahlen betonte Wehmeier, man dürfe nicht nur den Brexit sehen.

Sie jedenfalls wollen ein „Europa der Kulturen“ zeigen - dies gilt für die musikalische Jugendbegegnung ebenso wie für einen weiteren internationalen Kunstworkshop, der zeitgleich stattfindet.

Bezogen werden kann das auch auf ein anderes Projekt, bei dem sich die DRG mit ihren Partnern dem Medizineraustausch zwischen Mogiljow und Wittenberg widmet. In diesem Zusammenhang kündigte Wehmeier eine Fahrt mit Vertretern der Arbeiterwohlfahrt Wittenberg nach Belarus an, die am heutigen Donnerstag beginnen soll. (mz)