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Motorsport Motorsport: Patrick Pusch will die Drei-Städte-Rallye gewinnen

Von Thomas Tominski 23.10.2014, 12:19
Der Reinsdorfer Motorsportler Patrick Pusch geht ab Freitag bei der Drei-Städte-Rallye rund um Passau an den Start. Sein Ziel ist es, die Gesamtwertung im Opel-Adam-Cup zu gewinnen.
Der Reinsdorfer Motorsportler Patrick Pusch geht ab Freitag bei der Drei-Städte-Rallye rund um Passau an den Start. Sein Ziel ist es, die Gesamtwertung im Opel-Adam-Cup zu gewinnen. Thomas Tominski Lizenz

Reinsdorf - Wenn Patrick Pusch am Freitagabend bei der Drei-Städte-Rallye rund um Passau auf das Gaspedal tritt, beginnt für ihn die wichtigste Fahrt in seiner Karriere. Werks- oder Privatfahrer lautet die Perspektive für 2015. Der 26-Jährige geht die Aufgabe offensiv an. Attackieren statt Taktieren lautet das Motto. „Sieg oder Sibirien“, meint er etwas salopp und beziffert seine Chancen, im nächsten Jahr Werksfahrer für Opel zu sein, mit 20 Prozent.

Fünf Teams kämpfen im Opel-Adam-Cup - der im Rahmen der Drei-Städte-Rallye ausgetragen wird - um das begehrte Cockpit. Pusch und sein Co-Pilot Andreas Luther sind mit 179 Punkten Vierter des Klassements und haben das Spitze-Team aus Dänemark (Madsen/Frederiksen, 193) voll im Visier. Nach mehreren zweiten Plätzen will der Reinsdorfer am Sonntag ganz oben auf dem Podest stehen. „Trotzdem“, schränkt er ein, „Sieg bedeutet nicht automatisch Werksfahrer.“ Ein vierköpfiges Gremium entscheidet im Nachgang des Wettbewerbs darüber, wer 2015 für die deutsche Traditionsmarke auf Punktejagd geht. Das Programm für den Glücklichen: acht Läufe zur Deutschen Meisterschaft, ein WM- sowie zwei EM-Läufe.

Mit dem Thema Plan B hat sich Pusch ebenfalls schon beschäftigt. „In der Gesamtwertung des Cups muss ich mindestens Dritter werden“, betont er, sonst war die Saison eigentlich umsonst. Für den Platz auf dem untersten Treppchen gibt es 10 000 Euro Prämie. Der Champion erhält das Dreifache. „Das macht mir die Anschaffung eines neuen Auto leichter“, so Pusch, der perspektivisch seine Sponsoren nur mit Erfolgen überzeugen kann, die Schatztruhe zu öffnen. Anfang der Woche war der Rallye-Pilot viel auf den Straßen im Landkreis unterwegs, um den Kopf freizubekommen. Er selber nennt das „rumkullern“. Als Motorsportler geht die Tachonadel gewöhnlich schnell in Richtung 200 - auf der Piste gilt die Straßenverkehrsordnung nicht.

Als frischgebackener Deutscher Meister reist Ruben Zeltner mit seinem Porsche 911 GT3 zur Drei-Städte-Rallye an. Auf den weiteren Plätzen folgen Hermann Gaßner junior und dessen Vater Hermann Gaßner (beide Mitsubishi). Die Rallye beginnt am Freitag um 18.30 Uhr und endet einen Tag später um16.38 Uhr.

Das Finale im Opel-Adam-Cup (insgesamt sieben Läufe) ist mit in den Wettbewerb integriert. 22 baugleiche Fahrzeuge stehen an der Startlinie. Fünf Fahrer haben noch gute Chancen, in das Opel Junior-Team aufgenommen zu werden. Der Sieger wird Werksfahrer im Opel Adam R2 und kann sich national wie international zeigen. Das Quintett bilden Jacob Madsen (Dänemark), Emil Bergkvist (Schweden), Julius Tannert, Patrick Pusch und Dominik Dinkel (alle Deutschland). (tt)

Pusch gibt offen zu, dass ihn die Vorbereitung auf den großen „Showdown“ mächtig stresst. „Der Körper schlägt kabolz“, betont er. Die Nächte sind kurz, alle Gedanken kreisen nur noch um ein Thema. Kleines Trostpflaster: Der Reinsdorfer weiß, dass seine Konkurrenten ebenfalls „mit vollen Hosen“ an der Startlinie stehen. An die Rallye selbst hat er gute und schlechte Erinnerungen. „Das war 2009 meine erste große Veranstaltung als Pilot“, blickt er zurück. An seiner Seite saß damals Fabian Höse, der heute zu seiner Service-Crew gehört. 2013 hat es Pusch erwischt. Nach Wertungsprüfung drei war die Jagd durch Bayern aufgrund einer gebrochenen Antriebswelle abrupt beendet.

Heute fährt Pusch nach Passau. Zunächst allein, mit einem ganzen Sack voller Gedanken im Kofferraum. Sein zweiköpfiges Mechaniker-Team folgt am Freitag mit dem Opel auf dem Hänger. Der Reinsdorfer hat in dieser Saison seine Leistungen konstant abgerufen und dazu die Fehlerquote parallel gesenkt. Von Freitag bis Samstag will er seine Karriere krönen. „Glück gehört auch dazu“, sagt er. „Und natürlich, dass man auf der Straße bleibt.“ (mz)

Vor der Abschlussveranstaltung liegt Patrick Pusch auf Platz vier. Der Sieger wird 2015 Werksfahrer bei der deutschen Traditionsmarke.
Vor der Abschlussveranstaltung liegt Patrick Pusch auf Platz vier. Der Sieger wird 2015 Werksfahrer bei der deutschen Traditionsmarke.
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