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Moskauer Männerchor Moskauer Männerchor: Sänger ergreifen Chance

Von Boris Canje 29.11.2017, 11:52
Der orthodoxe Moskauer Männerchor „Heiliger Wladimir“ war auf seiner aktuellen Tournee auch in der evangelischen Kirche von Annaburg.
Der orthodoxe Moskauer Männerchor „Heiliger Wladimir“ war auf seiner aktuellen Tournee auch in der evangelischen Kirche von Annaburg. B. Canje

Annaburg - Einmal mehr hat der Moskauer orthodoxe Männerchor „Heiliger Wladimir“ seine großen gesanglichen Qualitäten bewiesen. Diesmal beim Auftritt in der evangelischen Kirche Annaburg. Und das nicht nur als Ensemble, sondern auch mit seinen Solisten.

Kein Wunder also, dass einer der Besucher zum Chorleiter Nikolai Boglewski sagte: „Ein Lied mehr hätte es ruhig sein können.“ Egal ob eher ruhige Stücke oder etwas lautere, mit ihren Stimmen können die Männer einfach alles darbieten.

„Der Chor öffnet Fenster in die russische Seele“, so Heinz Wehmeier von der Deutsch-Russländischen Gesellschaft, der wieder die Moderation übernahm. Und das nun bereits seit fast 25 Jahren. Diesmal hatten die stimmgewaltigen Sänger das Programm auf den Totensonntag abgestimmt. In den nächsten Konzerten wird dann, wie der Chorleiter erklärte, mehr die Adventszeit in den Liedern eine Rolle spielen.

So begannen die Moskauer Sänger mit „Lobet den Herrn meine Seele“ und dem „Kyrie Eleison“. Dass die Gottesmutter in der Ostkirche eine große Rolle spielt, unterstrichen die acht Musiker mit einer gesungenen Verehrung der Gottesgebärerin. Musikinstrumente gibt es in der russisch-orthodoxen Kirche nicht, aber Glockenspiele von unterschiedlicher Größe, erklärte Heinz Wehmeier.

Der russische Winter ist kalt und oft auch sehr schneereich. Da kann man in einem Schneesturm schon einmal die Orientierung verlieren, wenn das Licht, das zum Haus führen soll, nicht mehr zu sehen ist. Das wurde in dem Lied „Schneegestöber“ erzählt. Allen Opfern von Kriegen, Gewalt und Unfällen wurde die „Heilige Liebe“ gewidmet.

Diese erklang unter anderem auch nach einem Flugzeugabsturz, bei dem viele Mitglieder des weltberühmten Alexandrow-Ensembles ihr Leben verloren. Aber ebenso gehören „Ännchen von Tharau“ und der „Soldat am Wolgastrand“ seit einiger Zeit zum Repertoire der Moskauer Jungs, wie sie liebevoll von ihren zahlreichen Freunden genannt werden. Zum Abschluss erklangen das gesungene „Vaterunser“ sowie der Titel „Auf viele Jahre“.

Nikolai Boglewski erklärte zuvor noch, dass der Chor sehr froh sei, dreimal im Jahr nach Deutschland kommen zu dürfen. Eine solche Chance hätten nicht viele Ensembles aus Russland. Jeder Aufenthalt eröffne den Sängern nicht nur die Möglichkeit, den Zuhörern ihre Heimat näher zu bringen, sondern sie selbst würden auch viel über die deutsche Kultur erfahren.

Der Moskauer Chor ist noch bis zum und nach dem Weihnachtsfest in der Region unterwegs. So ist er am heutigen Mittwoch in der Wittenberger Schlosskirche (12 Uhr) und am 1. Dezember um 10 Uhr in Zemnick zu Gast, am 3. Dezember um 16 Uhr auf dem Adventsmarkt in Köpnick und um 19 Uhr in der evangelischen Kirche Seyda, am 26. Dezember um 16 Uhr in der Schlosskirche Wittenberg sowie am 27. Dezember um 16 Uhr in der Kirche Abtsdorf.

(mz)