Leichtathletik Leichtathletik: Sorgenkind ist kerngesund
WITTENBERG/MZ. - Damit hatte keiner gerechnet. Selbst die kühnsten Optimisten nicht. Cheforganisator Wilfried Gärtner von der TSG Wittenberg marschierte mit stolzer Miene durch die Stadthalle und wusste insgeheim, dass er allen Zweiflern eine Lektion in Sachen Durchhaltevermögen erteilt hatte. Vor zwei Jahren standen die Hallen-Kreismeisterschaften im Hochsprung auf der Kippe. 14 Sportler bildeten damals das mehr als übersichtliche Teilnehmerfeld. Gärtner startete am vergangenen Montag den letzten Versuch, diese Titelkämpfe zu etablieren. Trotz Wintereinbruchs strömten 37 Kinder und Jugendliche aus allen Teilen des Landkreises in die Wittenberger Stadthalle und erweckten diese Veranstaltung mit dem Prädikat Teilnehmerrekord aus dem Dornröschenschlaf.
Am Start waren Aktive aus den Grundschulen Dabrun und "Diesterweg" Wittenberg, den Vereinen Grün-Weiß Pretzsch plus TSG sowie den Sekundarschulen Bad Schmiedeberg, Annaburg und Kemberg. Die vier vom Veranstalter gestifteten Pokale erhielten Lea Am Ende und Kevin Slavicek (beide TSG) für die beste sportliche Leistung sowie Lea Am Ende und Tobias Reinhold aus Annaburg für das erzielte Endergebnis im Vergleich zur Körpergröße. Die Sprungstile waren sehr unterschiedlich. Von Scherenschritt bis "Hauptsache drüber" war alles dabei, der Kemberger Tony Grahl zeigte, dass Fußballer auch die Rückwärtstechnik Flop aus dem Effeff beherrschen. Dessen Sportlehrer Jens Pannier zufrieden: "Unsere Mannschaft ist klein aber fein. Zwei Altersklassensiege sind ein prima Ergebnis."
Großes Gedränge herrschte in der Altersklasse zehn weiblich mit zehn Teilnehmerinnen. Die ersten Sechs schafften jeweils 1,10 Meter. Siegerin Eva Brauer von der "Diesterweg" holte sich aufgrund der wenigsten Fehlversuche den Titel. Silbermedaillen-Gewinnerin Tina Oschecker aus Pretzsch verpasste zwar ihre persönliche Bestmarke (1,15 Meter), doch im Endeffekt sei das "kein Beinbruch" gewesen. "Hautsache, ich habe es aufs Siegerpodest geschafft." Die Drittplatzierte Vanessa Schlüter aus der "Diesterweg" war mit neun Jahren die jüngste Starterin bei der diesjährigen Auflage. "Ich bin erstmals dabei und möchte so hoch wie möglich springen", meinte die kleine Blondine selbstbewusst. Sportlehrerin Andrea Dannenberg nahm es wohlwollend zur Kenntnis.