Leichtathletik SG Grün-Weiß 90 Pretzsch Leichtathletik SG Grün-Weiß 90 Pretzsch: Künftiger Hundeführer rennt davon

Pretzsch - Bahnläufe erfreuen sich unter Sportlern großer Beliebtheit. Um so unverständlicher ist es, dass der Leichtathletikverband Sachsen-Anhalt seit Jahren keine Landesmeisterschaft über die 10.000 Meter mehr organisiert. Wie groß das Interesse an solchen Wettkämpfen ist, bewies am Mittwoch die landesoffene Kreismeisterschaft in Pretzsch. Es sah mühelos aus, wie Alexander Döpping sein Programm abspulte. Ohne erkennbaren Schmerz im Gesicht drehte er Runde um Runde und überquerte nach zehn Kilometern als Erster den Zielstrich. Mit seiner Siegerzeit von 36:37 Minuten war der 27-jährige Thüringer zufrieden.
„Vorgenommen hatte ich mir, meine Bestzeit von 36:40 Minuten zu unterbieten. So gesehen, ist es eine Punktlandung geworden“, freute er sich. Dass er dieses Vorhaben umsetzen konnte, verdankte er nach eigenem Bekunden auch dem Leipziger Steven Schwarznau. Der hing ihm lange Zeit dicht an den Fersen. Ihn zu überholen, schaffte er aber nicht. Sechs Sekunden nach dem Sieger überquerte auch er das Ziel. „Ich habe seinen Atem im Nacken gespürt. Das hat bei mir Reserven freigesetzt“, so Döpping.
Seine Teilnahme verdankten die Organisatoren der SG Grün-Weiß 90 Pretzsch dem Umstand, dass der Sieger gegenwärtig in Pretzsch eine Ausbildung zum Polizeihundeführer absolviert. Keinen Einfluss auf den Kampf um Platz eins hatte Favorit Denis Heydorn vom LC Dübener Heide Radis. „Das war nicht mein Tag. Kommt vor“, sagte er als Dritter gelassen (37:13 min).
Schnellste Frau des Rennens war Ines Mälzer (Jessener SV), die ein starkes Rennen lief (45:44 min). Platz zwei ging an Paula Gredig (Eilenburg, 47:24 min), Rang drei sicherte sich Renate Kopplin (Leipzig, 47:29 min).
Insgesamt 74 Starter registrierte Veranstalter Grün-Weiß Pretzsch. „Das sind vier mehr als im Vorjahr“, freute sich Cheforganisator Karl-Heinz Kotzur. Unterstützt wurden er und seine Mannen von zahlreichen freiwilligen Helfern, die die Aufgabe des Rundenzählens übernahmen. Dass 33 Sportler aus Sachsen die Anreise nach Pretzsch auf sich nahmen - viele direkt aus Leipzig - begeisterte Kotzur. „Es zeigt, dass wir uns in den vergangenen 22 Jahren bei der Durchführung von Wettkämpfen einen guten Namen erarbeitet haben. Es beweist auch, dass Bahnläufe beliebt sind“, fügte er an.
Den organisatorischen Aufwand nahm der Verein angesichts des positiven Ergebnisses gern in Kauf. Dazu gehörte im Nachgang die Analyse des Zieleinlaufes. Da die Wertung in den Ezel-Cup einfloss, aber auch als Ranglistenlauf des Landkreises Wittenberg gewertet wurde, galt es, die Teilnehmer entsprechend mit Punkten zu bewerten. Eine Zwischenauswertung der Serie erfolgt durch Kreislaufwart Lothar Matthes nach dem Fläminglauf am 1. Mai. (mz)