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Leichtathletik Leichtathletik: Olympiasieger sagt Zeiten an

Von thomas tominski 23.04.2012, 17:09

bad schmiedeberg/MZ. - Waldemar Cierpinski stand mit der Stoppuhr am Straßenrand und kontrollierte die Durchgangszeiten. "7:30 Minuten", rief er seinen Sohn Falk nach der ersten Runde zu, der bis auf Johannes Motschmann (SC Magdeburg) bereits die Konkurrenz abgeschüttelt hatte. "Es gibt keine Taktik", meinte der zweifache Marathon-Olympiasieger. Falk habe einfach einen Lauf gesucht, wo er zehn Kilometer "mal ordentlich durchblasen" kann. Nach der zweiten 2,5-Kilometer-Schleife hatte sich das Gesicht von Waldemar Cierpinski merklich aufgehellt. Sein Sohn, für den am kommenden Sonntag (Hamburg-Marathon) das wichtigste Saisonrennen auf dem Programm steht, war beim Bad Schmiedeberger Brunnenlauf klar auf Kurs Landesmeistertitel und spulte die restlichen Kilometer präzise wie ein Schweizer Uhrwerk ab.

Mit seiner Siegerzeit von 30:05 Minuten verpasste der 33-Jährige den Streckenrekord um 30 Sekunden, doch am Samstag stand für den neuen Landesmeister im Zehn-Kilometer-Straßenlauf eindeutig der Spaß im Vordergrund. "Es war richtig klasse, sich mit den Jungs vom SC Magdeburg zu duellieren", meinte Falk Cierpinski, der in Hamburg versuchen will, das Olympia-Ticket im Marathonlauf (London) zu lösen. "Wenn ich es nicht schaffe", erzählte er, "ist das kein Weltuntergang. Wichtig ist, dass ich im Ziel sagen kann, alles gegeben zu haben." Auf den weiteren Plätzen liefen Johannes Motschmann (SC Magdeburg, 30:25 min) und Moritz Steininger (1. FC Passau, 30:40 min) ein. Bei den Frauen ging der Titel an Maria Heinrich vom SV Teutschenthal (37:56 min). Silber und Bronze nahmen Franziska Lüth (38:34 min) und Muriel Pfläging (39:29 min) vom SC Magdeburg mit nach Hause.

Den Herrenwettbewerb des sechsten MZ-Firmencups im Staffellauf über 2,5 Kilometer dominierte von Anbeginn das Paul-Gerhardt-Stift. Michael Kummer lief auf den ersten Runde bereits einen Vorsprung heraus, den seine Teamkollegen nur noch ins Ziel bringen mussten (38:26 min). "Ich bin sofort hohes Tempo gegangen", erzählte Schlussläufer Rando Prade im Ziel, der auf den letzten 2,5 Kilometern "nichts mehr anbrennen lassen" wollte. Den zweiten Platz belegte die Eisenmoorbad GmbH Bad Schmiedeberg (40:58 min). "Für uns hat heute nur der olympische Gedanke gezählt", sagte Uwe Hesse im Ziel, der mit seiner Mannschaft diesen Platz wie einen Sieg feierte. "2011 sind wir Vierter geworden. Diesmal wollten wir unbedingt aufs Podest." Um Rang drei entbrannte ein heftiges Gerangel zwischen dem Team Luthergedenkstätten (44:38 min) und der Mitteldeutschen Zeitung (45:01 min). Thomas Hoferichter schnappte Rainer Schultz (MZ) Bronze auf der Zielgeraden weg. Dahinter reihten sich die Barmer Krankenkasse (48:25 min) und das Regionalmagazin Ingo (53:12 min) ein. Bei den Frauen setzte sich das Paul-Gerhardt-Stift (44:42 min) vor dem Eisenmoorbad (54:59 min) durch. "Wir sind alles Langstreckenläuferinnen", meinte Anke Gabler (Stift), die nach 2,5 Kilometern Vollgas sichtlich außer Puste war.