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Lebensqualität in Prettin Lebensqualität in Prettin: Balkone für ältesten Block

Von Ute Otto 04.08.2017, 17:01
Evelyn Lehmann, Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, findet die neuen Balkone gelungen.
Evelyn Lehmann, Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, findet die neuen Balkone gelungen. Otto

Prettin - Alle zwölf Wohnungen im Block Bahnhofstraße 32 bis 34 in Prettin haben jetzt einen Balkon. Die Wohnungsgenossenschaft Annaburg-Prettin hat die Loggien in den vergangene Wochen anbauen lassen, die offizielle Übergabe ist soeben über die Bühne gegangen.

„Wir haben hier noch einigen Leerstand und haben uns Gedanken gemacht, wie wir das ändern können“, sagt Evelyn Lehmann, Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft. Nach einem Balkon würden Mietinteressenten immer als erstes fragen. So hofft die Vorsitzende, dass sich für die vier noch leerstehenden Wohnungen - eine mit vier Zimmern, eine Zweiraum- und eine Dreiraumwohnung - nun bald neue Mieter finden.

Diese werden stets zugleich Genossenschaftsmitglieder, ausgenommen davon sind Auszubildende.

180.000 Euro hat die Genossenschaft in den Block investiert. Zwei Jahre habe man dafür kontinuierlich Geld beiseite gelegt. „Weil wir sowieso in die Wohnungen mussten“ seien gleich die alten und stromintensiven Nachtspeicheröfen herausgerissen und eine Zentralheizungsanlage auf Erdgasbasis eingebaut worden.

Auch das Dach sei neu gedämmt worden. „Von den Mietern im Obergeschoss haben wir schongehört, dass sich die Wohnungen nun nicht mehr so schnell aufheizen, wenn es draußen heiß ist.“ Und die Bewohner könnten durch die Maßnahme künftig Heizkosten sparen.

Außerdem habe sich herausgestellt, dass die Abwasserleitung marode war, sie wurde ebenfalls erneuert. Deshalb bietet sich den Bewohnern in der Bahnhofstraße 32 bis 34 von den neuen Balkons noch kein schöner Blick nach unten auf die Grünanlage. Die hat unter der Bautätigkeit - Maschinen mussten herankommen an den Block - gelitten und muss nun erst wieder hergerichtet werden. Um so etwas kümmern sich die beiden Betriebshandwerker der Genossenschaft.

Dieser Block ist übrigens der älteste im Bestand der Genossenschaft. Er wurde 1961 als erster in diesem Viertel errichtet, „noch Stein auf Stein“, wie Evelyn Lehmann der Mitteldeutschen Zeitung erzählt. Die Treppengeländer in den Fluren sind noch aus Holz, was den Nachteil hat, dass sie immer mal einen frischen Anstrich benötigen. Wenn alle Umzüge durch sind, könne man auch das ins Auge fassen.

66 Wohnungen hat die Genossenschaft in Prettin. Neben der Bahnhofstraße 32 bis 34 sind das noch die Blöcke in der Ringstraße 4 bis 12. Nach der Wende wurden die Wohnungen alle grundhaft modernisiert, „aber das ist ja nun auch schon wieder über 25 Jahre her“. Deshalb würden vor Neuvermietungen inzwischen die Bäder noch mal erneuert.

„Jetzt müssen wir erst einmal wieder sparen“, sagt Evelyn Lehmann, zu den nächsten Plänen befragt. Bei den Blöcken in der Züllsdorfer Straße in Annaburg müssten demnächst die Fassaden gemacht werden.

191 Wohnungen besitzt die Genossenschaft in der „Schwesterstadt“ Annaburg. Im Jahr 1991 haben sich die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften (AWG) „Eintracht“ Annaburg und „Neues Leben“ in Prettin aus wirtschaftlichen Gründen zusammengeschlossen.

(mz)