Kriminalität in Coswig Kriminalität in Coswig: Sicherheitsprobleme am Bahnhof

Coswig - Coswig sieht sich mit Problemen in der öffentlichen Ordnung und Sicherheit konfrontiert. Vor allem im Bereich des Schillerparkes und am Bahnhof würden Vandalismus und Ruhestörungen zum Alltag gehören, berichtete Bürgermeister Axel Clauß (parteilos) den Stadträten auf ihrer jüngsten Sitzung nichts Neues. Bei einem ersten Treffen mit Nadine Gößling, der neuen Leiterin des Wittenberger Polizeireviers, seien auch diese Vorfälle zur Sprache gekommen.
Viel Hoffnung habe sie jedoch auch nicht machen können. „Dem Revier fehlen die Zivilstreifen“, so Clauß. Die Bundespolizei, die beispielsweise für das Bahngelände zuständig sei, würde sich oft gar nicht auf den Weg von Dessau nach Coswig machen. „Die Verwaltung bekommt es mit eigenen Mitteln auch nicht in den Griff“, sagte der Bürgermeister.
Unversucht habe man indes nichts gelassen. So zog man Erkundigungen in Sandersdorf ein, das mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist und einen Sicherheitsdienst installiert hat. „Das steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und private Sicherheitsdienste halten wir für ungeeignet“, so Axel Clauß. Der Stadtordnungsdienst bestehe nur aus zwei Personen und habe weder die Ausbildung noch die Befugnis, so einzugreifen, wie es die Polizei könnte.
Vieles, was womöglich etwas Abhilfe schaffen könnte, müsse auf politischer Ebene entschieden werden, so der Bürgermeister. Er nannte ein Beleuchtungskonzept oder auch die Möglichkeit, die Nutzung des Schillerparks zeitlich zu beschränken, so dass sich Bußgelder erheben ließen, wenn dagegen verstoßen wird. Letztlich würde eine Aufstockung des Stellenplanes im Ordnungsamt dazu beitragen, die Brennpunkte besser in den Blick nehmen zu können. „Die Stadt kann aber auch nicht den Erziehungsauftrag der Eltern übernehmen“, sagte Axel Clauß.
Wie dringlich beispielsweise am Bahnhof die Probleme sind, schilderte in der Einwohnerfragestunde des Stadtrates ein Anwohner. Er bedauerte zunächst, dass der Verkehrsknoten am Bahnhof mit öffentlichen Geldern erst aufwendig hergerichtet wurde und nun keine Scheibe mehr unbeschmiert sei, Sitzmöbel seien beschädigt, Lampen kaputt, Zaunfelder heraus gerissen. Es gebe Tage, an denen er zwei bis drei Mal die Polizei rufe. Die Jugendlichen würden dann zwar verschwinden, seien aber wieder da, sobald die Streife abfahre. (mz)