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Kinderkleiderbörse in Prettin Kinderkleiderbörse in Prettin: Am 12. Oktober steigt die 17. Auflage

Von Thomas Tominski 19.09.2019, 11:01
Die nunmehr 16. Kinderkleiderbörse geht am 12. Oktober von 8 bis 11 Uhr im Prettiner Gemeinschaftshaus über die Bühne.
Die nunmehr 16. Kinderkleiderbörse geht am 12. Oktober von 8 bis 11 Uhr im Prettiner Gemeinschaftshaus über die Bühne. Thomas Tominski

Prettin - Der Schlachtplan vor der 16. Auflage ist fertig. Organisationschefin Sandra Hainke und deren Stellvertreterin Romy Heßler spulen die Eckdaten im Akkord herunter. Die Prettiner Kinderkleiderbörse findet am 12. Oktober von 8 bis 11 Uhr im Gemeinschaftshaus statt. „Bereits um 7.45 Uhr stehen die ersten 20 Besucher vor der Tür“, sagen die beiden Frauen, denn die preiswerten und vorher auf Qualität geprüften Herbst- und Wintersachen sind begehrt.

„Wir schauen jeden Korb durch. Kaputte Sachen gehen zurück an den Besitzer“, sagt Romy Heßler, die ihre Pappenheimer kennt. Bekanntschaft mit Flöhen hat sie auch schon gemacht. Am 20. September wird bei Sandra Hainke das Telefon klingeln - und zwar pausenlos. Der Ansturm auf die Kleiderbörse ist riesig. Chefin und Stellvertreterin haben sich auf 50 bis 55 Teilnehmernummern geeinigt, sonst platzt das Gemeinschaftshaus am Veranstaltungstag aus allen Nähten.

Angenommen wird im Prinzip ein breites Sortiment - und von Größe 56 bis Kinder L. Begehrt bei den Besuchern sind ebenfalls Spielzeug, Kindersitze, Puzzle oder Fahrräder. „Wir nehmen keine Mützen, Socken, Schuhe und Nuckel“, ergänzt die stellvertretende Organisationschefin, selbst wenn diese Dinge gewaschen oder ausgekocht sind.

Die Idee, eine Kleiderbörse in Prettin zu veranstalten, blickt Hainke zurück, sei vor Jahren im Gespräch mit einer Freundin entstanden. „Wir sind beide der Meinung gewesen, dass ein Kind seine Sachen nicht abträgt und bei vielen Familien das Geld knapp ist.“ Die Veranstaltung genießt über die Landesgrenze hinweg einen guten Ruf. Etwa 400 Besucher sind bei den Börsen im Frühjahr und Herbst der Schnitt. Diese kommen aus dem Altkreis Jessen, aus Dommitzsch, Torgau sowie aus Wittenberg.

Alle ausgewählten Personen, die sozusagen ein Start-Ticket erhalten haben, dürfen je zwei Wäschekörbe mit Sachen plus Spielzeug abgeben und erhalten 90 Prozent der Einnahmen. Der Rest wird für einen guten Zweck gespendet. „Wer das Geld bekommt, steht noch nicht fest“, meinen Chefin und Stellvertreterin unisono. Fest steht nur, dass es in Prettin bleiben soll. Mit Vereinen, Grundschule oder Kindertagesstätte ist alles vor Ort. Damit am 12. Oktober alles reibungslos über die Bühne geht, koordinieren zehn bis zwölf freiwillige Helfer den Ablauf.

Der Startschuss für das rührige Team um Sandra Hainke fällt bereits am Mittwoch vor der Veranstaltung. Es müssen Tische und Bänke aufgestellt werden, einen Tag später erfolgt von 8 bis 16 Uhr die Annahme der Sachen. Am Freitag wird die begutachtete Ware auf den Tischen platziert. Was nicht verkauft werden kann, bekommen die Anbieter zurück. „Irgendetwas bleibt immer liegen“, weiß Heßler aus Erfahrung, diese Kleidungsstücke landen im Endeffekt im Container. Die beiden Frauen weisen ausdrücklich darauf hin, dass die 16. Auflage unter dem Motto Herbst/Winter steht. Strandsachen zum Beispiel haben keine Chance, den Besitzer zu wechseln.

Die Durchführung einer Kleiderbörse ist immer mit einem Stück Enthusiasmus verbunden. Alle Helfer arbeiten zwar ehrenamtlich, doch die Auslagen werden größer. Mit Saalmiete oder Druckerpatronen führt Hainke nur zwei Beispiele an. Aber so lange der Spaß im Vordergrund steht, ist ein Ende der Börse nicht in Sicht. Die 17. Auflage findet am 4. April 2020 statt. Eine Sache haben die beiden Frauen zum Abschluss des Gesprächs noch auf dem Herzen: Am 12. Oktober nicht zu spät kommen, sonst sind die besten Stücke weg.

Anmeldungen für die Kinderkleiderbörse nimmt Sandra Hainke am 20. September unter der Telefonnummer 035386/6 06 66 entgegen.

(mz)