Kiez Friedrichsee Kiez Friedrichsee : Abenteuerferien im Wald

Gniest - Mitten im Wald schlafen, toben, spielen, Abenteuer erleben und dabei noch was lernen - über 100.000 Besucher aus allen Teilen Deutschlands haben genau das im Kinder- und Jugenderholungszentrum (Kiez) am Friedrichsee erlebt.
Erfolgsgeschichte im Wald
Die Einrichtung, in der am Sonntag ab 10 Uhr zum 20. Feenfest eingeladen wird, hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine beachtliche Erfolgsgeschichte geschrieben. An die hätte damals, als sich Kiez-Gründer Werner Bauske um das ehemalige Ferienobjekt des Kraftwerks Vockerode bemühte, kaum einer geglaubt.
„Ich habe früher in einem Ferienlager gearbeitet und war Mitte der 90er Jahre auf der Suche nach einem geeigneten Objekt“, erzählt der Bad Schmiederberger.
„Als ich 1995 auf das leerstehende Betriebsferienlager stieß, stand hier alles schon einige Zeit leer. An den Bungalows und auch am 1974 erbauten Hauptgebäude war allerhand zu tun. Auch wurde ein Träger gebraucht“, erinnert sich Bauske, der mal eben im März 1996 mit sieben Leuten den Trägerverein Kinder- und Jugenderholung Dübener Heide Friedrichsee gründete, dessen Vorsitzender er auch heute noch ist.
Deutschlandweit gibt es 13 Kinder- und Jugenderholungszentren, die sich kurz Kiez nennen und in der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugenderholungszentren e. V. zusammengeschlossen sind. Obwohl kein Relikt der DDR befinden sich alle Kieze in den neuen Bundesländern. In Sachsen-Anhalt gibt es mit den Kiezen am Friedrichsee und in Arendsee zwei solcher Einrichtungen. Als moderne Gruppenunterkunft mit lehrplanorientierten Programmen, Naturerlebnissen, Angeboten zur Teamfähigkeit und zur gesunden Lebensweise mit Sport, Bewegung und Ernährung in der konzeptionellen Entwicklung setzen alle Kieze auf Lernen durch Erleben.
Als außerschulische Lernorte sind sie ein Element der Jugendhilfe und Partner für Familien, Schulen, Vereine und Verbände.
Die Leitung des Kiezes hat der 68-Jährige zu Beginn des Jahres in die Hände seiner langjährigen Stellvertreterin Grit Huschka gelegt, die vor 18 Jahren im noch ganz jungen Kiez eine berufliche Heimat fand. „Wir brauchten damals nicht nur Fördermittel und Kredite, sondern auch Mut, Durchsetzungsvermögen und Fantasie, um die Einrichtung herzurichten“, sagt Bauske.
Er sei heute noch dankbar, dass die Sparkasse das Projekt mit einem Vorlaufkredit unterstützte. Im Zuge der Abwicklung des Kraftwerks Vockerode konnte der Verein das Objekt für 70.000 Mark erwerben. Mit Unterstützung vieler Helfer wurde alles entrümpelt und auch mit Fördermitteln Stück für Stück maßvoll saniert.
„Schon im ersten Jahr der Eröffnung hatten wir hier über 10.000 Übernachtungen“, sagt Bauske, der auch den Landesverband der Kieze in Sachsen-Anhalt mitgründete und sich anfangs noch als ABM-Kraft um die Geschicke und den Aufbau der Erholungseinrichtung unweit des Friedrichsees kümmerte.
Das Kiez wurde gut angenommen. Vor allem Grundschulklassen, Kitas, Vereine und Familiengruppen nutzen die ganzjährig geöffnete Einrichtung mit aktuell 160 Betten. „Bei Bedarf können wir mit Zustellbetten sogar 180 Gäste aufnehmen“, erzählt Grit Huschka, dass mitunter ganze Schulen sich hier einbuchen.
„Über die Hälfte unserer Besucher sind Stammgäste“, so Bauske. Ob Ferien-, Sport- oder Probenlager, ob Radwanderer, die auf dem nahen R 1-Radweg die Dübener Heide erkunden, oder Gäste von Familien- und Betriebsfeiern, die hier ebenso ausgerichtet werden können - das Spektrum der Gäste ist groß.
„Das Pfund, das wir hier immer ausgereizt haben, ist der Wald und die herrliche Umgebung. Bei verschiedenen Projekten rund um die Natur und um gesunde Lebensweise sowie Angebote wie Wanderungen mit dem Förster, Kremserfahrten und vieles mehr haben die jungen Besucher nicht nur Spaß, sondern lernen dazu“, sagt Grit Huschka.
Die Bergwitzerin setzt mit ihrem bis zu 14-köpfigen Mitarbeiterteam auf die weitere Modernisierung im „Haus der Natur - wundern, werten, bewahren“ und den Ausbau neuer Angebote wie Geocaching und Waldrallye.
Feenzauber mit Friederike
Doch am Sonntag wird erst mal gefeiert. Feenzauber, Clown Bambino, Hüpfeburg und Kletterwand sollen die Herzen der Besucher höher schlagen lassen. „Fee Friederike wird natürlich auch dabei sein. Es gibt eine Försterwanderung, Kremserfahrten, Kanurennen, Kinderschminken, Blasmusik mit den Sandersdorfer Musikanten und vieles mehr. Und natürlich ist mit Haxen und Brot aus dem Holzbackofen, Feenrauchwurst und Erbsensuppe aus der Gulaschkanone auch für das leibliche Wohl gesorgt“, verspricht die Kiez-Chefin und lädt an den Friedrichsee.
Weitere Infos und Kontakt unter www.kiez-friedrichsee.de
(mz)
