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Jugendweihe im Landkreis Wittenberg Jugendweihe im Landkreis Wittenberg: Vorfreude auf großen Tag

Von Ute Otto 09.05.2019, 09:33
Leonie Waas ist eine von 132 Schülern aus dem Altkreis Jessen, die am Sonnabend ihre Jugendweihe erhalten.
Leonie Waas ist eine von 132 Schülern aus dem Altkreis Jessen, die am Sonnabend ihre Jugendweihe erhalten. Frank Grommisch

Jessen/Lebien - Der Tag ihrer Jugendweihe beginnt für Leonie Waas in Lebien am kommenden Sonnabend, 11. Mai, sehr früh. Um fünf Uhr wird der Wecker klingeln, gegen halb sieben wird die Friseurin auf der Matte stehen um die 14-Jährige und ihre Mutter Tanja Waas zu frisieren und zu schminken.

Bereits um 9 Uhr beginnt in der Mehrzweckhalle in Jessen-Nord die erste von drei Festveranstaltungen, mit denen die 14-Jährigen aus der Sekundarschule Jessen-Nord, der Förderschule Holzdorf, der Sekundarschulen Elster und Annaburg und des Gymnasiums Jessen feierlich in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden.

Gäste aus Alt-Bundesgebiet

Im gesamten Landkreis erhalten in diesem Jahr 635 Mädchen und Jungen die Jugendweihe. Darunter sind in Wittenberg und Zschornewitz drei Jugendliche aus den alten Bundesländern, deren Eltern aus dem Kreis Wittenberg stammen, selbst die Jugendweihe erlebt hatten und die den Wunsch hatten, dass auch ihre Kinder feierlich die Schwelle von der Kindheit zum Erwachsensein übertreten.

Dafür hat die Interessenvereinigung Jugendweihe Wittenberg, unterstützt von vielen Partnern, an den drei Sonnabenden vom 11. bis zum 25. Mai insgesamt 14 Festveranstaltungen in Jessen, Bad Schmiedeberg, Wittenberg, Zschornewitz und Wörlitz organisiert. Mit Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) tritt in der Jessener Mehrzweckhalle ein langjähriger Festredner ans Pult. In der Lutherstadt wird Oberbürgermeister Torsten Zugehör zu den Schülern seiner Stadt sprechen.

Im Wittenberger Stadthaus findet auch die Festveranstaltung für 24 Mädchen und Jungen aus der Sekundarschule Coswig statt, das sind weniger als in den Vorjahren. „Das wird uns noch eine Weile begleiten“, sagt Angela Fröchling, Geschäftsstellenleiterin der Jugendweihevereinigung.

Den Coswiger Lindenhof nur für einen Durchgang herzurichten, sei zu aufwändig, weshalb die Coswiger und ihre Gäste in die Kreisstadt gebeten werden. Die Festrede für die jungen Bürger seiner Stadt hält der Coswiger Bürgermeister Axel Clauß. In Bad Schmiedeberg spricht neben Michael Winkler erstmals Kurdirektor Deddo Lehmann. Eine Besonderheit bei den Rednern gibt es laut Angela Fröchling in Zschornewitz: Dort hält die Mutter eines Jugendweihlings die Festrede.

Feierlich, aber nicht getragen ist heutzutage das Programm der Veranstaltungen. In Jessen wird es gestaltet von Elena Bianche und Jan Pajak, bekannt als „Zwei im Gartenhäuschen“ und den Tänzern vom kreiseigenen Freizeittreff „Wiesengrund“ Jessen. Ähnlich ist die Konstellation in Zschornewitz, allerdings tanzen dort die örtlichen Tanzgirls und Tanzboys.

In Bad Schmiedeberg übernehmen die Wittenberger Sängerin Natalie Lament und Stefan Schultz, unterstützt vom Wittenberger Tanzstudio Porwohl, die musikalische Umrahmung, in Wittenberg in bewährter Weise „Radionation“, ebenfalls mit Porwohl-Tänzern.

Eine Premiere werde es in Wörlitz geben: Natalie Lament tritt dort mit Charles Csongar aus Halle auf, laut Angela Fröchling ein begnadeter Gitarrist, der Jimmy Hendrix sehr nahe komme. Der Trebitzer Veranstaltungsexperte Raik Buchta hat den Kontakt hergestellt. „Das ist eine neue Konstellation. Ich finde es ungeheuer spannend, wenn junge Leute etwas für junge Leute machen.“

Keine Zeit für Lampenfieber

In Jessen wird Leonie Waas im Namen der 25 Jugendweihlinge ihrer Schule die Dankesworte sprechen. „Meine Mutti hilft mir beim Verfassen“, erzählt die 14-Jährige. „Die Aufregung hält sich bei mir in Grenzen“, sagt sie. „Ich habe gar keine Zeit, daran zu denken.“

Als Mitglied bei den Lebiener Tanzteens hatte sie am Wochenende einen Auftritt beim Prettiner Heimatfest. Sonntag sind die Gäste aus der polnischen Partnerschule in Jessen angekommen, bis Freitagmittag ist das Programm vollgepackt.

Kleid und Schuhe für Leonie sind längst gekauft. „Es ist rosa und lang“, verrät das Mädchen. Eine kleine Änderung musste daran noch vorgenommen werden. „Am Donnerstag können wir es von der Schneiderin abholen“.

Freitagnachmittag richten Leonie und ihre Verwandten den Saal im Gemeindekulturzentrum für die Familienfeier her - die Tanzteens und Tanzmäuse haben dafür sogar ihre Probe einen Tag vorverlegt. Knapp 50 Gäste werden es wohl sein. Und schon am Freitagabend, so sei das im Ort üblich, kommen die Gratulanten aus dem Dorf. (mz)