Judo Judo: Traum vom Meistertitel erfüllt

wittenberg/MZ - Einmal auf dem obersten Treppchen bei Deutschen Meisterschaften stehen. Wer träumt als Sportler nicht davon. Für die Piesteritzer Judo-Urgesteine Olaf Rodewald (47) und Wolfgang Löffler (61) ging dieser Traum jetzt in Erfüllung. 415 Judoka aus 18 Landesverbänden trafen sich im hessischen Neuhof, um die Besten in ihrer Sportart zu ermitteln.
Auf sieben mal sieben Metern entscheidet sich, wem der große Wurf gelingt. Ansonsten sind drei Minuten erforderlich, ehe der Sieger feststeht. Höchste Konzentration, Körperbeherrschung und Kondition sind die drei „K“, die ein Judoka beherrschen muss. Wenn er diese Eigenschaften besitzt, gepaart mit der nötigen Technik, ist ein Erfolg möglich.
Für Olaf Rodewald verlief gleich der erste Wettkampf nach Maß. Bereits nach 1:27 Minuten stand Rodewald durch Fußwurf gegen Stephan Brill (Kassel) als Sieger fest. Bei den weiteren Gegnern Holger Kray (Freiburg) und Andreas Laurer (Lüneburg) musste allerdings die volle Wettkampfzeit ausgeschöpft werden. „Da braucht man gute Nerven und darf sich keine Konzentrationsschwäche erlauben. Es ist schon ein prickelndes Gefühl, wenn am Ende dein Name als Sieger genannt wird“, berichtete Rodewald begeistert von seinen Gefühlen nach dem Wettbewerb.
Die Konkurrenz für „Oldie“ Wolfgang Löffler kam aus Rotenburg und Bühlertal. Routine, Cleverness und technische Perfektion waren die Markenzeichen, mit denen Löffler in diesem Jahr Deutscher Meister wurde. Erinnert sei daran, dass er im November 2013 seinen bis dahin größten Triumph - den WM-Titel in Abu Dhabi - feiern durfte, Rodewald wurde dort WM-Dritter.
Mit derartigen sportlichen Erfolgen wird man automatisch zum Favoriten gestempelt. Die Namen besitzen in der Judoszene einen besonderen Klang. Alle Gegner sind hochmotiviert, gegen zwei WM-Medaillengewinner zu siegen. Das bedarf dann höchster Aufmerksamkeit, denn ein winziger Fehler kann das Aus bedeuten. Für Löffler ist es immer wieder das gleiche Szenario. Ohne Lampenfieber läuft bei ihm kein Turnier ab. Auch diesmal packte es ihn. Der Vorteil der Aufregung: Sie schafft jene höchste Konzentration, die nötig ist, um zu gewinnen. Sein Siegschulterwurf zwei Sekunden vor Ende des Kampfes war ein Beispiel dafür.
Ein wenig vom Pech gebeutelt war der Piesteritzer Routinier Harald Fungk, der durch Beinfassen am Gegner disqualifiziert wurde. Dennoch darf er sich trösten. Seit dem 30. März ist er Träger des 3. Dan. Der vierte Piesteritzer, Michael Deutsch, wurde Fünfter.
Schon jetzt warten die nächsten Herausforderungen auf Löffler/Rodewald. Vom 28. Mai bis 1. Juni finden die Europameisterschaften in Prag statt. „Und wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, starten wir im Herbst bei den Weltmeisterschaften im spanischen Malaga“, ergänzt Rodewald.
In der Turnhalle Pappelbrücke (Piesteritz) treffen sich die 60 Mitglieder stets Montag von 17 bis 19 Uhr und Freitag von 17 bis 21 Uhr zum Training. Die Kleinen üben in der Turnhalle Geschwister-Scholl- Grundschule (Freitag 16 bis 18 Uhr).