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Investitionen in Coswig Investitionen in Coswig: Kita Thießen bald wieder in Betrieb

Von Ilka Hillger 20.11.2017, 11:22
Der Bauausschuss des Stadtrates macht sich in der Kita Thießen ein Bild davon, wie weit der Baufortschritt gediehen ist.
Der Bauausschuss des Stadtrates macht sich in der Kita Thießen ein Bild davon, wie weit der Baufortschritt gediehen ist. Thomas Klitzsch

Thießen - – Die einen ziehen aus, die anderen bald ein. Die Stadt Coswig saniert ihre Kindereinrichtungen wie am Schnürchen. Während in der Stadt die Sonnenschein-Kinder gerade für zwei Jahre in ihre Ausweichquartiere gezogen sind, können es die Mädchen und Jungen in Jeber-Bergfrieden kaum erwarten, zurück nach Thießen zu kehren. Mehr als ein Jahr hatten die Rosselspatzen gewissermaßen im Nachbarnest Unterschlupf gefunden. Nun steht ihre eigene Kita kurz vor der Fertigstellung.

Im alten Klinkerbau von 1861, einst als Dorfschule mit Lehrerwohnung gebaut, machte sich dieser Tage der Bauausschuss des Stadtrates ein Bild davon, wie weit der Baufortschritt gediehen ist. Vor allem jene, die das Haus noch kannten, bevor die Baufirmen anrückten, nickten anerkennend über die Veränderungen. Mit einem Neubau für die Krippenkinder bringen sie vor allem mehr Platz. Die nutzbare Fläche erhöht sich um rund 100 auf 355 Quadratmeter.

Im flachen Anbau, von dem es über eine Terrasse in den Außenbereich gehen wird, sind die Arbeiten am weitesten gediehen. Die Wände sind in frischem Gelb gestrichen, die schallschluckende Decke installiert, unterm Beton liegt Fußbodenheizung. „Es fehlt noch das Linoleum“, sagt Annett Kommer, die das Bauvorhaben von städtischer Seite betreut.

Neben der Sanierung der Kita „Sonnenschein“ in Coswig sollen die Bauarbeiten an Kindereinrichtungen auch andernorts weiter gehen. Beantragt ist im STARK III-Programm Geld für einen Ersatzneubau für die Kita in Jeber-Bergfrieden. Über zwei Millionen Euro sind dort beantragt. Auch für den Kindergartenteil in Cobbelsdorf hat die Stadt einen Fördermittelantrag über rund 650.000 abgeben. In beiden Fällen wird in der Verwaltung allerdings noch auf die Zuwendungsbescheide gewartet.

Mit grünen Wänden und Fliesen und solchen in Orange zieht sich ein Farbkonzept durchs Haus, das den Krippen-, Kindergarten- und Hortkindern zugeordnet ist. Daran wird auch in den Sanitärbereichen festgehalten, die nur noch auf Becken und Toiletten warten. „Das ist alles der neueste Standard im Bereich Inklusion“, erklärt Kommer beim Rundgang und meint etwa die bodengleiche Dusche oder auch die Rampe, die ins neue Foyer führt.

Von dort aus geht es auch in einen früheren Anbau, der sich komplett gewandelt hat. Denn an das historische Haus, das seit 1963 als Kindergarten genutzt wird, baute man 1985 eine erste Erweiterung für die Krippe. Jetzt sind die Räume für Küche, Büro und Schlafraum gedacht, das Haupthaus hält Räume für Hort- und Kindergartenkinder bereit. „Hier wird der Untergrund für den Fußbodenbelag gerade vorbereitet“, erklärt Bauleiter Jürgen König einige Absperrungen.

Dann verweist er noch auf ein paar Quadratmeter alter, gemusterter Bodenfliesen, wie sie derzeit wieder groß im Trend sind. „Die erhalten wir“, sagt er. Das war es dann aber auch schon mit den Relikten aus der Vergangenheit.

Kein Weiterkommen gibt es für den Bauausschuss am Zugang zum Treppenhaus. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Das Dachgeschoss kann aus Gründen des Brandschutzes nicht genutzt werden. Zu gefährlich wäre dies, so lange nur das eine Treppenhaus mit dem hölzernen Aufgang da ist. Ein zweiter Zugang ließ sich mit den zur Verfügung stehenden Fördermitteln nicht realisieren.

Rund 362.200 Euro gab es aus dem Bundesprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2015-2018“. Mit Eigenmitteln der Stadt belaufen sich die Gesamtkosten auf 995.000 Euro. Die Erschließung des Dachgeschosses wäre also eine Aufgabe für kommende Generationen und erst lohnenswert, wenn die Zahl der Kinder in Thießen sprunghaft steigt.

Denn derzeit sind die Rosselspatzen mit Plätzen für zehn Krippen- und 19 Kindergartenkinder sowie 20 Hortkindern komfortabel ausgelegt.

Jürgen König, Mitarbeiter der Baufirma ASP, sieht die Arbeiten gut im Zeitplan. Im besten Fall könnte in sechs Wochen Inbetriebnahme sein. „Nur bei Minustemperaturen haben wir ein ernsthaftes Problem“, erklärt er mit Blick auf Einfahrt und Hof. Dort geht es von der Straße kommend einen halben Meter hinunter. Unter dem Betonpflaster habe man noch mal eine Betonplatte gefunden. „Mit jeder Hofbefestigung kamen hier noch einmal 20 Zentimeter drauf“, so König.

Also muss man mit etwas größerem Aufwand als geplant das Bodenniveau senken. Spätestens zum Jahreswechsel wird aber alles gut erreichbar sein. Muss es auch, die Mädchen und Jungen in Jeber-Bergfrieden rechnen damit, das neue Jahr im neuen alten Kindergarten zu begrüßen. (mz)