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Hundesport in Kemberg Hundesport in Kemberg: Vierbeiner bestehen Härtetest

Von Ulf Rostalsky 18.07.2016, 06:32
Hundesport setzt Teamgeist voraus. Ronja-Lucia Ebert und Elli aus Ilmenau bewiesen das beim Hürdenlauf auf eindrucksvolle Art und Weise.
Hundesport setzt Teamgeist voraus. Ronja-Lucia Ebert und Elli aus Ilmenau bewiesen das beim Hürdenlauf auf eindrucksvolle Art und Weise. André Dix

Kemberg - Hohe Hürden sind für Noah kein Problem. Viel wichtiger ist, dass der Startschuss nicht zu lange auf sich warten lässt. Kommt das Kommando, gibt es für den Jack Russell kein Halten mehr. Dann schnellt er nach vorn, springt und fordert seinen Halter Dino Niemann zur Eile auf.

Ganz nach oben hat es für die Hundesportler aus Kemberg bei den Meisterschaften in der eigenen Stadt nicht gereicht. Dennoch herrscht Zufriedenheit. Die Gastgeber bewiesen Bestform bei der Organisation und konnten 100 Sportler aus ganz Mitteldeutschland begrüßen. Außerdem überzeugten sie sportlich. Anne Falz zum Beispiel schaffte es mit Hündin Lilli im Vierkampf der Altersklasse ab 19 Jahre nach Gehorsam, Slalom, Hürden- und Hindernislauf auf den dritten Platz.

Sieger im Vierkampf wurden Jeanette Kaßner (Jena) und Dino Niemann (Leipzig) AK14, Nina Gerngroß (Köthen) und Dennis Stieler (Steinbach-Hallenberg) AK 15, Nane Schirmeister und Michael Munkelt (Leipzig) AK 19, Verena Thiel (Bitterfeld) AK 35 sowie Regine Lessau (Chemnitz) und Egon Wöhner (Streufdorf) AK 50.

Der 14-Jährige aus Leipzig war einer von 100 Startern, die bei den Sachsen-Anhalt-Meisterschaften im Turnierhundesport hoch hinaus und sich für die bundesdeutschen Titelkämpfe des Schutz- und Gebrauchshundesportverbandes qualizieren wollten. „Du musst hier schon Leistung zeigen“, sagt Ilona Aleithe, Vorsitzende des gastgebenden Hundesportvereins Kemberg.

Für den war die Meisterschaft nach dem Hundetriathlon das zweite Highlight innerhalb weniger Wochen. Egal. „Wir sind froh darüber, wieder einmal Gastgeber für Hundesportler aus ganz Mitteldeutschland zu sein. Das spricht doch auch für uns“, meint die Gastgeberin und erzählt von Teilnehmern aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Berlin und Brandenburg. Dennoch malt sie die Welt nicht ausschließlich in rosaroten Tönen. „Ein paar mehr Besucher hätten es schon können.“

Hundesport für alle. Das haben sich die Kemberger auf die Fahnen geschrieben. Mehr als die Rasse zählt die sinnvolle Beschäftigung mit dem Hund. Im Sport müssen Tier und Mensch funktionieren. Der Halter muss wissen, wie der Vierbeiner tickt. Der wiederum muss Gehorsam zeigen.

„Unterordnung ist unsere Stärke“, erzählt Julia Hönicke. Die 28-Jährige Kembergin ist mit Border Collie Zasko am Start. Etwas weniger gut sieht es im Hürdenlauf aus. Dennoch: „Wir werden es angehen.“ Anders als der mopsfidele Jack Russell Noah schwächelt Zasko. Während der kleine Hund mit großer Energie alle Hürden nimmt, strauchelt der Collie. „Pech gehabt. Mal sehen, wie viele Strafpunkte es gibt.“ Julia Hönicke will nicht Trübsal blasen angesichts des sportlichen Missgeschicks. Sie hat Spaß an der Beschäftigung mit ihrem Hund und schaut nach vorn. Abgerechnet wird zum Schluss. Noch stehen Hindernis- und Slalomlauf auf dem Plan.

Die Meisterschaften im Schutz- und Gebrauchshundesport sind durchaus eine Sache für Multitalente. Während beim Slalom und über die Hindernisse nicht zuletzt Geschick zählt, müssen Halter und Hund in den Laufdisziplinen vor allen Dingen Ausdauer beweisen. Fünf Kilometer in 17:18 Minuten sind kein Problem, wenn die Vorbereitung stimmt. Steve Grußendorf vom Hundesportverein Weimar demonstrierte das. Der Thüringer war mit Mischling Heidi nicht zu schlagen. Top-Fitness bewiesen außerdem Marie-Kristin Rauschning und ihr Deutscher Schäferhund Cliff. Sie spulten die fünf Kilometer in beachtlichen 19:27 Minuten ab.

Und Dino Niemann mit dem Energiebündel Noah? Der junge Mann vom Hundesportverein Leipzig-Nord ließ nichts anbrennen und entschied in der Altersklasse bis 14 Jahre den Vierkampf aus Gehorsam, Hürden- und Hindernislaus sowie Slalom für sich. Trotz des Erfolgs wollte sich der Messestädter nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Der Erfolg passt zum Einsatz im Training. Dass er dabei auf besondere Tricks und Kniffe baut, sagt er nicht. Auch von spezieller Nahrung für den energiegeladenen Jack Russell will er nichts wissen. „Alles normal.“ Dass Erfolg Belohnung verdient, bestätigt aber Julia Hönicke. „Klar bekommt Zasko etwas außer der Reihe.“ (mz)