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Heimatstube Bergwitz Heimatstube Bergwitz: Bürgerarbeit sichert Mini-Museum

Von Karina Blüthgen 21.11.2016, 09:25
Ella Dietmann, Rosemarie Sitte, Heidrun Weise und Monika Hille (von links) liegt die Heimatstube in Bergwitz sehr am Herzen.
Ella Dietmann, Rosemarie Sitte, Heidrun Weise und Monika Hille (von links) liegt die Heimatstube in Bergwitz sehr am Herzen. Klitzsch

Bergwitz - Eine Strickmaschine aus DDR-Zeit für den Hausgebrauch, Sammeltassen und Nachttischlampen sowie die erste Pauke der „Bergwitzer Dorfmusikanten“ fallen dem zuerst ins Auge, der die Bergwitzer Heimatstube betritt. Oder sind es doch eher die alte Küche, die Kinderwagen oder landwirtschaftlichen Geräte wie Sense und Butterfass? Es ist wohl für jeden, der sich auf die ungewöhnliche Reise in die Geschichte begibt, etwas Interessantes dabei.

Nach der Wende seien etliche Bürger gekommen, die „dieses oder jenes“ abgeben würden, schildert Heidrun Weise, Vorsitzende des Vereins „Elbaue-Heideregion-Kemberg“, den Werdegang der Heimatstube im Ort, für die ab 2007 intensiv gesammelt wurde und die 2008 ihre Pforte öffnete.

Anfangs sei es eher ein Unterstellen gewesen, inzwischen ist die kleine Ausstellung jedoch gut strukturiert. Neben interessierten erwachsenen Besuchern setzt Heidrun Weise vor allem auf Schüler, seien es Bergwitzer Grundschüler, Radiser oder auch Gräfenhainichener.

Dafür, dass die Ausstellung eine gewisse Ordnung beinhaltet, ist seit August diesen Jahres Monika Hille zuständig. Sie ist als Bürgerarbeiterin beim Verein „Elbaue-Heideregion-Kemberg“ beschäftigt. Neben dem Waldhaus, das eher touristisch orientiert ist, liegt das Hauptaufgabengebiet der Zschornewitzerin in der Bergwitzer Heimatstube, deren Bestand sie zusammen mit Rosemarie Sitte systematisch aufbereitet hat.

Die Ausgestaltung mache ihr Spaß, verrät die Bürgerarbeiterin. Die Arbeitsmaßnahme im Programm „Jobperspektive 58+“ laufe drei Jahre, so Monika Hille. „Dann bin ich 65.“

Rosemarie Sitte, angestellt als geringfügig Beschäftigte, bringt sich in vielen Bereichen des Ortes ein. „Die beiden Frauen haben viel in Eigenregie gemacht“, lobt Weise am Sonnabend, zu dem die Öffentlichkeit eingeladen ist, vielleicht auch, um zu sehen, wo ihre Leihgabe gezeigt wird. Gegen Mittag kommt Ella Dietmann und überreicht eine Dose „Milchbonbons mit Erdbeergeschmack“, hergestellt von der Konsum-Süßwarenfabrik Markkleeberg.

Die Dose ist gut erhalten und natürlich leer. Das sei nicht ihr erstes Mitbringsel, erzählt die Bergwitzerin und kommt mit den Frauen ins Plaudern.

„Der Verein beschäftigt fünf Bürgerarbeiter, davon vier Langzeitarbeitslose“, sagt Weise. Um geeignete Beschäftigte zu finden, sei ein langer Atem und Erfahrung nötig. Und Papierkram, eigentlich zu viel für eine ehrenamtliche Vereinsvorsitzende. Dennoch, von der Bürgerarbeit im Land profitiert der Verein, auch in der Heimatstube.

Geöffnet ist die Heimatstube in Bergwitz, Bahnhofsstraße 80, immer montags 16 bis 17.30 Uhr. Anmeldungen über Telefon/Fax für andere Zeiten sind möglich unter 034921/6 15 70

(mz)