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Handball SV Grün-Weiß Wittenberg Handball SV Grün-Weiß Wittenberg: Transfer-Coups im Sommer

Von Michael Hübner 23.08.2019, 16:25
Der SV Grün-Weiß hat in einem Test mit Delitzsch ein Team aus der Mitteldeutschen Oberliga bezwungen.
Der SV Grün-Weiß hat in einem Test mit Delitzsch ein Team aus der Mitteldeutschen Oberliga bezwungen. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Die SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz hat sein Handball-Team, das in der Sachsen-Anhalt-Liga spielt, nach Einschätzung von Manager Patrick Pusch qualitativ verstärkt. Der Tabellensechste des Vorjahres vermeldet vier Neuzugänge. So wechselt der 20-Jährige Antonio Vozilla von Nizza in die Lutherstadt.

Der Rechtsaußen ist U-20-Nationalspieler Kroatiens. Noch erfahrener ist Piotrek Bielec. Der 30-Jährige hat ebenfalls für sein Heimatland - das ist Polen - in der U-20-Auswahl Länderspiele bestritten. „Er hat in der ersten polnischen Liga gespielt“, sagt Pusch. Zuletzt war der Neue in der fünften Liga in Hessen aktiv und wurde dort Torschützenkönig.

Der Mann aus dem linken Rückraum erzielte im Schnitt pro Spiel elf Treffer. Aus Neuseeland - hier hat er aber nicht Handball gespielt - zurück ist Lucas Otto. Der 19-Jährige ist ein echter Wittenberger und setzt die Otto-Traditionen bei den Grün-Weißen fort. Er soll im rechten und linken Rückraum zum Einsatz kommen.

Und das Quartett der Neuen komplettiert ein echter Deutscher Meister. Philipp Gehlert holt in der B-Jugend mit dem SC Magdeburg den Titel und konnte in der A-Jugend Erfahrungen in der Bundesliga sammeln. Auch der 18-Jährige ist ein echter Wittenberger und soll künftig Matej Ivankovic auf der Position Rückraummitte entlasten und unterstützen.

Noch ist Staßfurt der Favorit

Das erste Mal integriert wurden die Neuen bei einem Test in Gräfenhainichen gegen den Ligakonkurrenten USV Halle II. Es gibt einen Kantersieg von 45:24. Und in Wittenberg wird bei einem weiteren Test vor über 200 Zuschauern Delitzsch aus der Mitteldeutschen Oberliga mit 28:25 bezwungen. Das alles klingt vielversprechend.

„Wir streben die Plätze zwei bis vier an“, sagt Pusch. „Wenn es mehr werden sollte, müssen wir reden“, sagt der Manager. Der Aufstieg ist offensichtlich ein mittelfristiges Ziel. Als aktueller Meisterschaftsfavorit aber wird Staßfurt mit elf Neuzugängen gehandelt. Zum Vergleich: Der komplette Kader der Grün-Weißen umfasst 13 Spieler. „Unser Vorteil ist“, sagt Abteilungsleiter Uwe Kunert zur dünnen Personaldecke, „dass die Zweite in die Verbandsliga aufgestiegen ist.“

Es sei mit den Spielern gesprochen worden, und es gebe die Bereitschaft, in der Ersten auszuhelfen. Zum Auftakt in die neue Saison am 31. August wird in der Stadthalle die Dessauer Bundesliga-Reserve erwartet. „Das ist eine Wunderkiste“, sagt Kunert, der eine starke Gast-Sieben erwartet. „Das erste Spiel ist ganz wichtig“, sagt Trainer Armands Uscins. Und - das sollten sich die Fans vormerken - noch etwas ist neu: Der Anwurf ist ab sofort samstags erst um 18 Uhr.

„Damit wollen wir den Fans Rechnung tragen, die die Fußball-Bundesliga bis um 17.15 Uhr zu Ende schauen wollen“, so Kunert, der so noch mehr Besucher erwartet. „Wir haben schon jetzt die meisten Zuschauer“, sagt Kunert, der die Konkurrenz zum Fußball nicht fürchtet. Gern werden dabei die beiden Heimderbys im Vorjahr mit Radis als Publikumsmagneten angeführt.

Dieses Mal gibt es kein Aufeinandertreffen im Pokal, weil der Titelverteidiger Radis nicht gemeldet hat. „Wir gehen mit beiden Teams an den Start“, so Kunert. Das Engagement wird bei der Auslosung der ersten Runde, die im Oktober stattfinden wird, nicht belohnt. Es stehen Auswärtsfahrten an. Die Reise geht ins knapp 230 Kilometer entfernte Diesdorf zum Bezirksligisten.

Die Reserve muss nach knapp 130 Kilometer Fahrt beim HSV Haldensleben Farbe bekennen. „Eigentlich wollten wir die Pokalspiele in der Vorbereitung als Standortbestimmung nutzen, da aber so wenige Mannschaften gemeldet haben, geht es erst im Herbst los“, so Kunert.

Stolz auf Coach von Lettland

Und möglicherweise sorgt der Verein im Januar für Schlagzeilen. Die Deutschen treffen in Trondheim (Norwegen) in der Endrunde der Europameisterschaft auf Spanien, Niederlande - und auf Lettland. Und ein Grün-Weißer will die Deutschen im letzten Vorrundenspiel richtig ärgern: Armands Uscins. „Wir wollen gewinnen“, sagt der Cheftrainer der Letten.

Der Coach vom SV Grün-Weiß hat sich mit seiner National-Sieben überraschend in der Qualifikation gegen Slowenien mit 25:24 durchgesetzt. „Wir sind stolz auf dich!“, posten die Grün-Weißen auf ihrer Facebookseite. Auch die Ereignisse auf internationalem Parkett sorgen dafür, dass Handball für die Jugend attraktiv ist. „Wir haben guten Zulauf“, so Kunert.

Es gebe Teams in allen Altersklassen. Schließlich habe der Verein die Anerkennung als Landesleistungsstützpunkt erhalten. Kunert lobt auch die „gute Kooperation mit der Stadt“. Ein Beweis dafür sei die neue Anzeigetafel. Die Saison kann starten. (mz)