Handball Handball: Starker Schweden-Express
WITTENBERG/MZ. - Der Champions-League-Teilnehmer ist sich seiner Überlegenheit bewusst und lässt die Zügel nach Belieben schleifen. "Das war Handball auf sehr hohem Niveau", bewertet Wittenbergs Trainer Krzysztof Zubrzak den Auftritt der Schweden nach dem Schlusspfiff. Die 17:46-Niederlage verursacht ihm keine Bauchschmerzen. "Für die Zuschauer war es doch ein schöner Abend. Der IK Sävehof hat uns mitspielen lassen. Ihre Kombinationen waren sehenswert."
Grün-Weiß-Torwart Christian Brandt stand Mittwochabend zwar im Brennpunkt des Geschehens, doch gegen die platzierten Würfe der schwedischen Riesen ist er chancenlos. "Die Würfe sind nicht härter", erklärt er, "doch die Angriffe laufen so schnell ab, dass immer ein Spieler frei zum Zug kommt." Für Teamkollegen Andreas Olle war es ebenfalls eine Lehrstunde in Sachen moderner Handball. "Sie haben uns leben lassen", meint er schmunzelnd und wirft bereits einen Blick Richtung Saisonstart voraus. "Jetzt gilt es, die Neuzugänge schnell ins Oberliga-Team zu integrieren. Die Laufwege haben noch nicht gestimmt."
Vor allem im Angriff leisten sich die Wittenberger viele Fehler. Der Ball erreicht nicht immer den Mitspieler, Sävehof fährt einen Konter nach dem anderem. Zugegeben: Der Rückraum des SV Grün-Weiß ist für die schwedische Deckung eine Nummer zu klein. XXL-Abwehrrecke Jesper Nielsen steht wie der Fels in der Brandung, selbst im Tempogegenstoß ist er nicht zu stoppen. Das Spiel nimmt wie erwähnt den erwarteten Verlauf. Wittenberg ist schnell Zuschauer in der eigenen Halle, der Champions-League-Teilnehmer bestimmt die Höhe des Ergebnisses (8:2, 17:6). Alle Kombinationen werden mit traumwandlerischer Sicherheit zu Ende gespielt, die Gäste haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt in der Lutherstadt. Halbzeitstand: 25:8 für den IK Sävehof.
Fünf Minuten nach dem Wechsel reißt es die Zuschauer erstmals von den Sitzen. Der SV Grün-Weiß erzielt sein erstes Kontertor (9:27). Sebastian Engel bezwingt Gäste-Keeper Peter Johannesson, der ansonsten zwischen den Pfosten eine Weltklasseleistung zeigt und nach dem Abpfiff sogar Fotowünsche erfüllen muss. Die Schweden schalten im zweiten Durchgang einen Gang zurück. Besser noch: Sie fangen an zu zaubern! Tobias Albrechtson leitet einen Kempa-Trick nach dem anderen ein. Die Schweden präsentieren ihn sogar in doppelter Ausführung und holen sich den Applaus den Fans ab. Kurz vor dem Ende (55.) erzielt Wittenberg ebenfalls ein Zauber-Tor. Sebastian Engel sieht, dass Andreas Olle in den Kreis springt und überlässt ihm die Ausführung des Zuspiels zum 15:40. In der Schlussphase sind die Oberliga-Handballer mit ihren Kräften sichtlich am Ende. Den Antritten von Schwergewicht Jesper Nielsen kann kein Grün-Weißer mehr folgen. Die beiden Keeper Christian Brandt und Steffen Bley bekommen selten eine Hand an den Ball. Die besten Torschützen bei den Gästen, die sich nach dem Match beim Publikum für die Unterstützung bedanken, waren Viktor Ottoson (12), Jesper Nielsen (9) und Victor Triden (8).
Grün-Weiß Wittenberg: Christian Brandt, Steffen Bley - Christian Schlüter, Piotr Pawlak (3), Alexander Schenke (2), Maurice Bäßler (1), Robert Giese, Andreas Olle (1), Oliver Balke, Sebastian Engel (3), Jan Wisigkstrauch (1), Marcel Michna (3), Benjamin Zimmermann, Robert Szép Kis (3), Patrick Lehmann